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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 326 -
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Seite - 326 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3

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326 L a ch n e r. len; Philosophie und Theologis an der hohen Schule zu P r a g , wo er in den ritterlichen Orden derKreuzherren mit dsm rothen Sterne trat. Als Priester wurde er sogleich zur Seelsorge verwendet, und seine erste Anstellung war als Caplan an der Ordenspfarre in dem Dorfe Schab in Böhmen. Von dort rief ihn nach 2 Jahren die Bestimmung des Oe, neral-Großmeisters seines Ordens nachPreßburg, wo dieser ritterliche Orden damahls in dem sogenannten Waisenhause eine Commende mit einem sehr großen Armenspitale hatte. Hier entwickelten sich seine Fä- higkeiten immer mehr, vorzüglich aber sein ausgezeichnetes Talent zur geistlichen Beredsamkeit, dessen Ausbildung durch die rastloseste An- strengung er sich sorgfältig angelegen seyn ließ. Von P r e ß b u r g führte ihn seine Laufbahn in einigen Jahren nach Wien zum Pre- digtamte an der Kirche eben dieses Ordens bey St . Car l , in wel- cher Bestimmung er es zu einem so hohen Grade der Vollkommenheit brachte, daß er sich gar bald den allgemeinen Ruhm eines der ersten und vortrefflichsten Prediger in Wien erwarb. Als 1783 zu Wien die neue Pfarreintheilung zu Stande kam, und bey solcher auch die Kirche des ritterlichen Ordens der Kreuzherren bey St . Carl die Bestimmung zur Vorstadtpfarre erhielt, wurde er daselbst zum Pfarrer ernannt, welches Amt er aber nur durch ein halbes Jahr bekleidete, indem ihn Kaiser Joseph I I . bey der gegen Ende 1783 erfolgten Einrichtung der k. k. General-Seminarien in allen Erbländern, aus eigener Bewe- gung zum Rector des General-Seminariums zu Wien ernannte. 3 Jahre später verlieh ihm dieser Monarch, und zwar abermahls aus eigener Bewegung, das so eben in Erledigung gekommene Bisthum zu Brunn . Er starb daselbst den 22. Febr. 1799. Lachner, Franz, Capellmeister am Hoftheater zu Manheim, rühmlich bekannter Componist, war geboren 13()4 zu Kra in , einem kleinen Städtchen in Bayern. Durch seinen Vater, welcher Organist da- selbst war, erhielt L. den ersten musikalischen Unterricht, dann wurde er in das Seminar nach Neuburg ander Donau gesandt, wo er Gelegen- heitfand, sich in der Musik vollständig auszubilden. Nach Beendigung seiner Studien daselbst ging L. nach München, wo er sich mit unaus- gesetztem Eifer der Composition widmete, 1824 kam er nach Wien und erhielt wenige Tage nach seiner Ankunft durch Concurrenz mit 39 Com- petenten die Organistenstelle an der evangelischen Kirche; bald dar- auf bemerkte Ba rba ja , damahls Pächter des kaiserl. Hofopernthea- ters, L.'s seltenes Talent und engagirte ihn als Capellmeister, in wel- cher Eigenschaft er auch unter Duport 's Direction blieb, und in wel- che Zeit die Composition fast aller seiner größern Werke fällt. 1333 er- hielt L. einen sehr vortheilhaften Ruf als Capellmeister des Hoftheaters in Manhe im, wo er sich nochgegenwärrig besindet. Seine bisher gclie« ferten Compositionen bestehen aus 2 großen Opern, die zwar angekauft, jedoch noch nicht aufgeführt wurden, 3 Messen, 2 Oratorien: Die 4 Menschenalter und Moses, 2 Symphonien in Es und ^, welche ganz besonderen Beyfall fanden und in welchem Genre L. nun einer der ersten Componisten Deutschlands zu nennen isi, endlich schrieb er noch oiclc
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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