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68V , Miliz. — Miller.
ches die erkrankenden Leute gebracht werden, und wo für alles, was zu
ihrer Herstellung nöthig ist, gesorgt wird. In jedem Regimentsspital
müssen die Requisiten, und zwar bey der Infanterie auf wenigstens 200,
und bey derCavallerie auf wenigstens 80 Kranke, stets vorhanden seyn.
Mil iz, s. Bürger- Mil itär.
MiUauer, Maximil., Capitular des Cisterzienserstiftes Hohen-
fu rt, Dr. der Theologie, k. k. öffentl. ordentlicher Professor der Pasto-
raltheologie an der Prager Universität, k. k. Examinator der Candidaten
für Curarpfründen in der Erzdiöcese, Historiograph der theolog. Facultät,
Ausschußmitglied des Vaterland. Museums in Böhmen, und Mitglied
mehrerer gelehrt. Gesellschaften, istgeborenzuBudw eis in Böhmen den
17. Dec. 1784. Die untern Schulen studirte er bey den Piaristen in
seiner Vaterstadt, von wo er nach Prag kam, und an der dortigen Uni-
versität die Philosoph. Studien, wie auch die Theologie absolvirte. 1802
trat er in das Stift H oh en fürt. Zu Prag schloß er seine theolog.
Laufbahn 1806 mit der strengen Prüfung aus der Moral- und Pastoral-
theologie/ worauf er die feyerlichen Ordensgelübde ablegte. Die Priester-
weihe konnte er wegen Mangel des gesetzlichen Alters mit Dispens erst
1307 erhalten, und verwendete daher die Zwischenzeit zum Studium
der theolog. Literatur, um immer tiefer in ihren Geist einzudringen.
Um jedoch die Praxis nicht ganz auf die Seite zu setzen, übernahm er
1308 die Stelle eines Caplans zu B rüne l , wo er 1809 den Ruf
erhielt, die geistliche Leitung der 3 Landwehrbataillons des Klattauer
Kreises zu übernehmen. Nach Auflösung der Landwehr 1310 lag er in
seinen vorigen Verhältnissen der Fortsetzung seiner strengen Prüfungen
ob, und erhielt am 27. Nov. die theol. Doctorwürde in Prag. Nun
übernahm er an der Lehranstalt seines Stiftes die Lehrkanzel der Kirchen-
geschickte und des geistlichen Rechtes, vertauschte jedoch schon im folgen-
den Jahre diese Fächer mit jenen der Moral- und Pastoraltheologie, Ca-
techetik und Pädagogik. Nebenbey versah er auch den Dienst eines Stifts-
Vibliorhekars, und seit 1813 auch jenen eines Secretärs seines Abtes.
1315 erhielr er die Professur der Pastoraltheologie an der Universität
zu Prag. 1817 bestimmte ihn das Landesguberl)ium zumHistoriographen
der theol. Facultät, und 1819 wurde er als ordentliches Mitglied der
böhm. Gesellschaft der Wissenschaften ernannt. Nebst einem anonymen
Pastoralfalle in der Freindaller'schen Quartalschrift und einigen
ebenfalls anonymen Arbeiten im Hesperus, in der Prager Zeitung und
mehreren andern periodischen Schriften :c. hat er inDruck gegeben: Der
Ursprung des Cisterzienserstiftes zu Hohenfurt. Eine diplomatische
Skizze, Prag 1814. — Über die Erbauung der Stadt Budweis, eb.
1317. —Fragmente aus dem Nekrolog des Cisterzienserstiftes Hohenfurt,
eb. 13!9. —BöhmensDenkmahle der Tempelherren, eb. 1822. — Die
Grabstätten der Landesfürsten Böhmens, eb. 1830. — Die Matrikeln
der Akatboliken, eb. 1830. — Dor deutsche Ritterorden in Böhmen, eb.
1832. (Die meisten aus den von der böhm. Gesellschaft der Wissen-
schaften herausgegebenen Abhandlungen, an denen M. mit verdienstlicher
Rüstigkeit Mitarbeiter, besonders abgedruckl.)
Miller v. Mühlcnsdorf/ Iol). Gcorg, böhm. Appellationö-
vath, geboren um 1720 zu Laun in Böhmen, studirte zu Prag, wo
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie