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in ganz Deutschland bewundert wurden; P. Wranitzky zeichnete sich
auch in diesem Fache, so wie Adalb. Gyro wetz durch Melodie und
große Fruchtbarkeit aus; Hummel glänzte als Componist undClavier-
spieler; F. Krommer war ein beliebter und fruchtbarer Tonsetzer;
Ignaz v. Seyfried lieferte bedeutende Werke im Gebiethe sowohl
der theoretischen als practischen M.; Abbe Stadler, Capellmeister
v. Eybler, Umlauf, Süßmayr, Wenzel Müller förderten
Werke zu Tage, welche allgemeine Anerkennung fanden. In späterer
Zeit glänzten F.Schubert, F.Lachner, I. F. v.Mose l , I . G ä ns-
bacher, Worzisch ek, Conradin Kreuzer, Carl Czerny, I.
Moscheles, Ma yseder, Freyh.v.Lannoy, Aign er, Aßm ayer,
Blumenthal, Riotte, Adolph Müller, Graf Gallenberg,
Aloys Förster, F. Gläser, Leidesdorf, Sechter, Diabel-
! i . Roser, Kanne und viele andere am musikalischen Horizonte. —
Gehen wir die verschiedenen Instrumente und die Virtuosen durch, die
sich auf selben auszeichneten, so finden wir die Clavierspieler am zahl»
reichsten. Möge auch z. B. L i f z t in P a r i s jetzt einer der bedeu-
tendsten seyn, so verdankt er doch Wien und der Wiener Schule den
hohen Rang, den er einnimmt. Wir können mit Stolz als die Unsern
nennen: Carlv. Bocktet, S. Thalberg, I. P.Pixis, Wor-
zischek, Catharina Cibbini-Kozeluch, Fanny Sallamon,
die schon genannten I. Moscheles, C. Czerny, I .N.Hummel,
Leopoldine Blahetka, I. Fischhof, Th. Döhlerund Andere,
deren Nahmen leicht 2 Seiten einnehmen würden. Auf der Violine sind
als treffliche Künstler bekannt: Mayseder, Ios. Böhm, Iansa,
Helmesberger, Element, Leon de St. Lubin, Peha-
rschek (obgleich letztere nicht mehr in Wien sind) und Andere. Auf dem
Violoncelle zeichnen sich durch gleiche Vortrefflichkeit, obgleich jeder
m seiner Sphäre, Ios.Merk und Ios. Linck e aus. Auf der Oboe:
Professor Ios. Seltner und Uhlmann. Auf der Flöte: A.Khayll,
Scholl, Zierer, Fahrbach. Auf der Clarinette: Klein, Va-
ter und Sohn, Friedlowsky..Auf dem Fagotte: Th. Hürth. Auf
dem Hörne: E. Lewy und Ed. König. Auch sind die andern Orchester-
instrumente, als: Contrabaß, Trompete, Posaune u. s. w. entsprechend
besetzt. An Sängern und Sängerinnen ist Wien<weniger reich. Einst
glänzten Vogel, Weinmüller, Forti, Campi, Grünbaum u^
m.A.Zu den Unseren können wirjetztzählen: Eine Kraus -Wr anitzky,
Ernst, Fischer-Achten, Hähnel, Löwe u. s. w., wie einen
Wi ld, Staudigel, Titze u. A. Der Kunstfreunde und Kunst-
freundinnen gibt es eine sehr große Anzahl, von welchen viele mir den ge-
schätztesten Künstlern concurriren können. Nicht zu läugnen ist es übri-
gens, daß der Kunstgeschmack, der durch Mozart's, H ay dn's und
Beethoven's ^Schöpfungen den Culminationspuncr erreicht hatte, in
der Epoche der Übertragungen der Werke eines Cherubini, Boiel-
dieu, Spontiniu. A. sich auf gleicher Höhe erhielt, durch die fast
nothwendig bedingte melodische Revolution, welche Rossini und die
italienische Oper hervorbrachten, einen bedeutenden Stoß erlitt und mit-
unter höchst frivol wurde, was die Vergötterung der letzten, in jeder
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie