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Nagy-Ü^nya. — Nameszto.
Carl Gilbert in Wien den 14. Apr. 1826 ein 5jähvig. Privilegium
auf die Erfindung einer Maschine zur Verfertigung von Leibbinden., Uhr-
tetten, Armbändern u. a. Gegenständen aus Draht, wodurch bedeutende
Ersparung an Zeit und Kosten, und dabey noch insbesondere mittelst einer
an dieser Maschine angebrachten Schraubenstellung, vollkommene Gleich-
mäßigkeit derArbeit, selbst bey verschiedener Starke der hierzu verwendeten
Drahte, bewirkt wird.
Nagy-Bänya, ungar. kö'nigl. Frey- und Bergstadt im Szath-
märer Comirat, in einem von Gebirgen umgebenen reizenden Thale.
In der Stadt, welche 371 Häuser und 5,000 Einw. zählt, ist eine
Münz- und Bergamts-Oberinspection, eine Münze für alle österr. Go'.d-
und Silbermünzen , ein Districtual-Berggericht, ein kathol. Gymna-
sium, eine Normalschule und eine Madchenschule. Es sind hier ziemlich reiche
Gold-, Silber-und Bleybergwerke und mehrere Schmelzhütten. Schon
im Mittelalter, um das Jahr 1347 wurde hier zur Beförderung des
Bergbaues eine deutsche Colonie angelegt; noch um das Jahr 1526 war
der Gehalt im Centner von 79 bis 112 Loth Gold; wenn er auch jelöt
geringer ist, so ist der Bergbau doch immer noch ergiebig genug. Die
bemerkenswertheste unter den hiesigen Gruben ist die Kreuzberger Gold-
grube, die mehrere gold - und silberreiche Kuren hat. — Die Stadt
treibt Handel mit Früchten und Kastanien. Von dem nahen hohen Berge
Rosaly hat man eine herrliche Aussicht.
Nagy - iLnyed (Straßburg, Egidstadt), siebenbürg. Marktfle-
cken im untern Weißenburger Comitat des Landes der Ungarn, an der todten
Maros, und an dem Platze, wo unter den Nomern 3ingi6ava gestan-
den haben soll. Blühend und stark besucht ist das vom Fürsten Gabriel
Bethlen gestiftete reformirte Collegium, welches eine ansehnliche Bi-
bliothek, eine Münzensammlung, ein Naturaliencabinet und verschiedene
physikalische und mathematische Instrumente befitzt. Bemerkenswerth ist
auch die Wasserleitung, durch welche von dem H Stunden von hier ent-
fermen Fel-Enyed in gebrannren thönernen Röhren das reinste Quell-
waffer nach N. - E. geleitet wird.
Nagy-Lak, ungar. Dorf im Sümegher Comitat, mit den
Ruinen eines alten Bevgschlosses.
Nagy - Lucskaer Canal im Beregher Comitate Ungarns,
entstand durch Franz Grafen von Schön born, um den Verheerun-
gen des Flusses Latorcza ein Ziel zu setzen. Er wurde 1324, nach sieben-
jähriger Arbeit, vollendet und eine Strecke von 10,000 Quadratjoch
Landes dadurch urbar gemacht.
Nagy-Szalonta, ungar. großer Marktflecken im Bihärer Co-
mitat und der größte Ort derselben, an der schwarzen Körös mit 3,115
Einwohnern, meist reformirter Religion; hat auch eine schöne reformirte
Kirche.
Nagy - Szälläs, ungar. Marktflecken und Hauptort des Ugocser
Comitates, mit 2,060 Einwohnern, dem Comitatshause und einigem
Weinbau.
Nameszto, ungar. Marktflecken an der weißen Arva im Arvaer
Comitat, hat eine kathol. Kirche, Poststation und 1,663 Einwohner,
die sich größtentheils mit Feldbau und dem Leinwandhandel beschäftigen.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie