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56 Norische Alpen. —Nosseczky.
wurde eS zuerst durch die Bojer, dann durch die Avaren in Besitz ge-
nommen und zerfiel in der Folge in verschiedene Landstriche, wobey sich
der Nahme N. ganz aus der Geschichte verlor und dessen Andenken nur
noch in dem durch die Bojer gegründeten Nordgau (Noricuspa^) ^,
haltm wurde.
Norische Alpen, s. Alpen.
Normal - Schulen, s. Deutsche Schulen.
Norma-Tage, werden in den österr. Staaten im Allgemeinen
jene Tage genannt, an welchen zur Feyer irgend eines Festes, oder zum
Angedenken einer besondern merkwürdigen Begebenheit gewisse Verrich,
tungen oder auch Vorstellungen, z. B. im Theater:c., suspendirt werden.
Im weitern Sinne werden auch die Gerichtsferien dazu gerechnet. I.Die
gewohnlichsten (eigentlich kirchlichen) N -T., an welchen weder Theater
noch Tanzmusiken abgehalten werden dürfen, und welche man auch im ge-
meinen Leben gesperrte Tage zu nennen pftegt, da an denselhen die Aus-
übung jedes öffentlichen Gewerbes, ausgenommen der Bäcker, Gastwirthe,
und theilweise auch der sogenannten Griesler, verbothen ist. Diese sind:
Die hohen Kirchenfeste, so z. B. Ostersonntag, Pfingstsonntag, Weih-
nachtstag, Frohnleichnam (letzterer jedoch bloß in der Stadt), Maria
Verkündigung, Maria Geburr, Leopold (letzterer bloß in Nied.-Oster-
reich, in andern Provinzen ebenfalls das Fest des Landespatrones). I I . Jene
Tage, an welchen zwar die Ausübung aller bürgert. Gewerbe gestattet,
jedoch Kirchenfeyerlichkeiten wegen, alle öffentlichen Lustbarkeiten und
Vorstellungen untersagt sind, u. z. die ganze Charwoche vom Palmsonn-
tage einschließlich. Die 3 letzten Adventstage. I I I . Hofnormatage, z.B.
die Sterbetage des jeweilig letztoerstorbenen Kaisers und dessen Gemahlinn
oder Witwe, dann der Mutter des regierenden Kaisers. An diesen Tagen
bleiben jedoch nur die Hoftheater in Wien geschlossen, alle bürgert. Ge-
werbe, so wie auch die Vorstadttheater, aber sind offen. Die österr. Gerichts-
N.-T. oder Ferien finden Statt: Alle Sonn- und gebothenen Feyertage,
von Weihnachten bis zum Dreykönigstage, vom Palmsonntage bis zu
Ostern, die drey Bitttage in der Kreuzwoche, und endlich vom Frohn-
leichnamstage bis zum folgenden Donnerstage.
Nosseczky, Siaro Franz, geschickter Maler, war geboren zu
Prag 1693. Sein Vater, ein mittelmäßiger Maler, hielt ihn wahrend
der Studien auch zur Malerkunst an, und in beyden brachte es N. so
weit, daß er aus der Philosophie den Magistergrad erhalten, und in der
Malevkunst, schon in jenen Jahren, Betrachtliches geleistet hat. Hierauf
trat er 1714 in den Pramonstratenser-Orden des Stiftes St rahow, wo
er 1715 die Ordensgelübde ablegte, und 1721 Priester wur.de. Er zeich-
nete sich als Prediger aus, vergaß aber nie der Kunst. Um sich in
diesem Fache noch besser auszubilden, las er die besten Schriftsteller über
die Theorie der Malerkunst, sammelte die bestenKupferstiche, und arbeitete
nach guten Meistern. Er starb als Provisor des Stiftes S t rahow am
25. Jan. 1753. Folgende Werke sind von ihm: In Fresco. Das Leben
des heil. Johann von Nepomuk, in der Dechantey zu S a a z.
— Im Strahower Stifte die Bekehrung des heil. N o r b e r t . —
Die Decke des abtlichen Speisesaales in S t r a h o w. — Die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie