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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 87 -
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Seite - 87 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

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Oesterreich, «rzhorzogthum, Gcschtchte. Ufer sich bereits der mächtige marcomannische Bund vorgedrängt hatte, nachdem er die bojischen (galischen oder keltischen) Ei.iwohner, lange vor der Römer Antunft am gegenüber befindlichen llr'er vertrieben. — Die älteste Geschichte jenes Bundes greift tief in die Begebenheiten der ger- manischen Völkerschaften ein, aber sie ist in Ermanglung einheimischer Schriftsteller nur durch zweifelhafte Sagen auf uns gekommen. — Doch bleiben die späteren bekannteren Thaten desselben merkwürdig genug, und das; sich gerade hier die beyden Völker (Pannonier und Markmänner) berührten, wovon das eine Roms nahenden Verfall durch seine aus- dauernde Tapferkeit noch einige Zeit aufhielt; das andere aber Noms Weltherrschaft umstürzte, dessen bis auf die Sprache sich erstreckende Zer- nichtung aller Volkerfreyheit, Völkersitte und Cultur langst den unver- söhnlichsten Abscheu und Haß aller germanischen Stämme, und aller an- deren Nationen auf sich geladen. — Nach des weströmischen Reiches Untergang war es mehr als ein Volksstamm, der sich hier niederließ, aber der Avaren Herrschaft dauerte am längsten, die den Longobarden gefolgt waren, welche an die Stelle der zerstreuten Ost-Gothen traten, von denen der Rügen Herrschaft in diesem Lande unterdrückt worden. — Die- ser Wechsel der Landesgebiether, während dessen das Land der beständige Kriegsschauplatz blieb, konnte nicht ohne die gänzliche Zerstörung seiner Ansiedlungen und der bereits herrlich emporgeblühten röm. Pflanzstädte geschehen. Das große Lorch bey Enns, wohin wegen seiner günstigen Lage von Ovüabi» (W e ls) der Sitz der röm. Landpfleger verlegt worden, von dem der bischöfl. Sitz doch bereits nach Lawvis (Passau) über- tragenwar, als es der Rügen-König Fava eingenommen, thei'te das Schicksal der übrigen Städte, (^oinaAena (Tuln's), Otiuln (St . Pollen's) und anderer. Aber noch härter traf das Schicksal der gänz- lichen Zerstörung ^uvävium (Salzburg) , das noch früher von Heru- lern, Schyren und Turzlingern überfallen worden war. — Die östliche- ren Städte dai-nnnwm (Petronel) und Vin^okona (W i^n) waren schon eine Beute der Rügen, und letzterer Ort, von Fava, dem neuen Beherrscher, in Besitz genommen, blieb eine Zeit lang der Sitz rügi- scher Anführer. Am jenseitigen Donau-Ufer, wo sich das vannische Reich der Quaden auch ziemlich weit in Osterreich erstreckte, und auf einer Seite Neäoslan'luin (Meissau) zur Gränzstadt hatte, waren der blu- tigen Aufrritte nicht weniger, bis das wachsende Reich des neuen Beherrschers sich auch hierher ausdehnte, und seine unwiderstehlichen Heere die Avaren noch weit über Österreichs heutige Gränzen zurückwarfen. Nun wurde das Land, wie andere Gebiethe des fränkischen Carl's, in Gauen getheilt, Grafen in denselben eingeführt, und diesen Herzoge vor- gesetzt, die anfangs in Bayern ihren Sitz hatten, und ihrer Aufsicht bis nach dem Lande ob der Enns erstreckten. Aber Unteröstereich mußte schon wegen der feindlichen Angriffe, denen es ausgesetzt war, seine eigenen Markgrafen erhalten, welche nie der bayerischen Herzoge Gewalt erkann- ten, sondern nur den Kaisern selbst Rechenschaft gaben. Doch selbst im westlichen Theile Österreichs ob der Enns bestand die Abhängigkeit nur noch so lange, als die Carolinger in ihrer Pfalz zu Regens bürg Hof hielten, und bereits bevor ihr Geschlecht in Deutschland erlosch, hatten
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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