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Oesterreich ob der Hnns, Geographie und Statistik.
orte, von welchen aus der Verkehr am stärksten betrieben wird, und ob-
schon hier viele Artikel selbst von der ersten Nothwendigkeit, z» B. Ge-
treide, Schlachtvieh, Wein, Tabak, allerley Galanterie-Waaren,
Seide und.Seidenwaaren, Schaf- und Baumwolle, Färbestoffe, Zu-
cker, Kaffeh und die nöthigen Spezerey- und Apotheker-Waaren, in
großen Quantitäten eingeführt werden, so gewinnt doch das Land ein
Bedeutendes bey seinem Handel, welchen die Flüsse Donau, Inn und
Salza und eine Ausdehnung der wohlunterhaltenen Kunststraßen in ei-
ner Lange von 3 l Meilen sehr begünstigen. — Die politische Landesverwal«
tung besorgt die oberennsische Landesregierung zu Linz mit den ihr un-
tergeordneten Kreisämtern zu L inz, Sa l zbu rg , Wels , Steyer
und Ried. — Die geistlichen Angelegenheiten der Katholiken im ältern
Lande ob der Enns unterstehen der Leitung des Bischofes zu L inz , der
ein Suffrag an des Wiener Erzbischofes ist; im Salzburgischen der des
Erzbischofes daselbst. Die der Evangelischen und Reformirten, wovon
jene 9 Bethhäuser und diese 1 Bethhaus im Lande haben, unterstehen
den Consistorien dieserConfeffionen zuWie n. Für den öffentlichen Unter-
richt ist durch zahlreiche Trivialschulen in allen Landestheilen, durch
eine Haupt-Normalschule zu Linz und durch Hauptschulen zu Salz«
bürg, Ried,Steyer, Wels, Kremsmünsterund Freystadt; durch
Gymnasien zuLin z, S alzbu
Lehranstalten oderLyceen zuLin z,S alzburgundKrem5mün sterge-
sorgt.Zu K remsmünsteristübrigensauchnochein Convict, und beyden
Linzer Ursuliner-Nonnen ein Erziehungs-Institut für Mädchen, nebst
einer öffentlichen Müdchenschule; auch zu Ha l lein im Salzburgischen
besteht seit 1740 eine von den sogenannten Regelschwestern (ohne geist-
liche Gelübde) unterhaltene Mädchenschule. Mit den genannren höhern
Lehranstalten sind auch schätzbare, wissenschaftliche Sammlungen verbun-
den , und durch bedeutende Stipendien-Fonds werden zu Linz und Salz-
burg studirende mittellose Jünglinge, unterstützt. An andern Humani-
tätszAnstalten bestehen nahmhafte Armenstiftungen und Spitäler sowohl
in den beydenHauptstadten als in dem übrigenLande vertheilt,dann dieKran-
kenhauser der barmherzigen Brüder und Elisabethiner-Nonnen zu Linz,
das allgemein eingeführte Armen-Institut und ein wohlthatiger Frauen-
verein eben daselbst. Zur Handhabung der Justiz sind erste Behörden so-
wohl das k. k. Stadt- und Landrecht zu L in z, alsjenes zu Salzburg
sammt den mit demselben vereinigten Criminal- und Handelsgerichten, das
Berggericht zn Steyer und die Civil- und Criminalgerichte der Magi-
strate und Dominien. Die unmittelbare Oberbehörde ist das, k. k. Appella«
tionsgericht zu Wien, von welchem in hierzu geeigneten Fällen, der
weitere Rechtszug an die oberste Iustizstelle daselbst geht. Zu Linz ist
ein eigenes Militar-Obercommando aufgestellt, welches, dem niederösterr.
General-Commando zu Wien untergeordnet ist. — Österreichs ob der
Enns sämmtliche Bäder und Gesundbrunnen sind: Dorf A ign , Salz-
burger Kreis, kaltes Gesunddad.—Dorf Fuchs, Salzburger Kr., Ge-
sundbad. — Markt Gastein, Salzburger Kr., Wildbad. — Markt,
Gramm at statten, Mühlkr., Gesundbr. — Markc Ha l l, Traun-
tr. Mineralquelle. — Markt I sch l , Trannkr., Soolbader. —
DorfKirchschlag, Mnbli'r. , Gchmdbr. und Bad. — Dorf
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie