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Oesterrelchuntcr der Gnns, Geographie«. Statistik. 93
r ia-Bronnenth al , Innkr. , Mineralbad. — Dorf Mühlacken,
Mühlkr., Heilbad. — Markt Raab, Innkr., Mineralquellen. —
Dorf Sp i t a l am Pyhrn , Traunkr., Schwefelquellen. — Dorf S t.
Thomas, Innkr., Gesundbad. — Markt Windisch-Garsten,
Traunkr. Gesundbad. — Dorf S t . Wol fgang, Salzburger Kr.,
Oesundbad.
Oesterreich unter der Knns (das Land unter der Enns,
auch Unterösterreich, Nicdcrösterreich genannt). Geographie
und Statist ik. Diese Provinz, wo sich der Centralpunct der ganzen
Staatsverwaltung besindet, ist auch dermahl beynahe im Mittelpuncte
der Monarchie zwischen dem 47° 26' 14" und 49" 0' 30" nördlicher
Breite, und dem 32° 5' 40" und 43" 40' 3" östlicher Länge gelegen,
wenn man nähmlich auf die Entfernung der äußersten Ost- und West-
puncte des Reiches Rücksicht nimmt. Ihre Größe ist nicht beträchtlich;
denn nach der genauesten Berechnung beträgt der Flächeninhalt von Oster-
reich unter der Enns nur 464 Q. M. Alle Nachbarländer dieser Provinz
unterstehen demselben Herrscher; so das verbrüderte Land ob der Enno
im Westen, das Königreich Böhmen und die mährische Markgrafschaft
im Norden, das Königreich Ungarn im Osten und das Herzogthum
Steyermark im Suden. — Es ist von selbst begreiflich, wie vielfach be-
günstigend dem Lande dieser Umstand ist. Weniger ist solches in Hinsicht
seines Climas, und noch weniger rücksichtlich seines Bodens der Fall;
aber es wird zum Theile durch seine vortheilhafte und reichliche Bewässe-
rung dafür entschädigt. Das Clima ist zwar immer noch freundlich und
mild zu nennen, unrerliegt jedoch einem sehr empfindlichen Temperaturs,
wechsel. Der Weinbau, der besonders an den östlichen Abhängen des
Kahlengebirges, des Bisam- und Manhartsberges noch wohl gedeiht,
kommt selbst an seiner westlichen Abdachung schon nicht mehr so gut fort
und hört in den weitlausigen Gebirgsgegenden ganz auf, welche das
Land im Süden und Nordwesteneinnehmen. Die Gebirge, welche den
Boden in den verschiedensten Erhöhungen und den mannigfaltigsten Ge-
staltenbedecken, geben dem Lande die anziehendsten und vielseitigsten An-
sichten, die nur immer ein Gebirgsland verschaffen kann. — Längs den
südlichen Gränzen zieht sich ein mächtiges Kaltsteingebirge von Westen
näch Osten hin, beffcn Kuppen an einigen sich der beständigen Schnee-
gränze bis auf eine Seehöhe von beynahe 1,200" nähern. — Gewässer:
Aast durch des Landes Mitte strömt in weitem Bette der Hauptstrom
Österreichs und Süddeutschlands, die Donau. Dieser Fluß theilt Oster-
reich beynahe in 2 gleiche Hälften; aufwärts befahren ihn ungar. und
österr. Schiffe, noch durch Zugpferde gezogen. Neben der Donau berüh-
ren die beyden schiffbaren Flüsse March und Enns (^niäuz) Österreichs
Gränzen. Für sie, wie für so viele kleinere fließende Gewässer dieses Lan-
des, ist die Donau das gemeinschaftliche Aufnahmsbehältniß, mit dessen
Wasser vermengt sie durch Ungarn in das schwarze Meer ihren Abfluß
haben. Die merkwürdigsten dieser zum Flußgebiethe der Donau gehörigen
Gewässer, die zum Theile als Holzschwemmcanäle für die Hauptstadt von
großem Nutzen sind, noch häufiger aber zum Betriebe einer großen Anzahl
Wasserwerke aller Art dienen, sind: Die Leitha, Traisen und Schwär-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie