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843 Rainer, Erzherzog. — Rainold.
berkrone, welche das Publicum zu ernster Tendenz fand, und endlich
sein neuestes, mit dem entschiedensten günstigen Erfolge aufgenommene
Werk: Der Verschwender, in welchem auch sein Spiel vorzüglich zu
nennen ist.
Rainer (Ios. Ioh. , Mick. Franz Hleronymus), kaiserl.
Prinz und Erzherzog von Osterreich, königl. Prinz von Ungarn und
Böhmen:c., Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des königl. ungar.
St. Stephan- und des österr. kaiserl. Leopold-Ordens, Vicekönig des
lombard.-venetian. Königreiches, k. k. General-Feldzeugmeister und
Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 11, geboren zu Florenz den
30. Sept. 1783, zehnter Sohn des Kaisers Leopo ld I I . mit Mar ia
Ludovica, Tochter des Königs Car l I I I . von Spanien, erhielt eine
sorgfaltige wissenschaftliche Bildung und zeichnete sich bald durch regen
Sinn für höhere Regierungsgeschafte aus, welchen er sich stets mit be-
sonderer Hingebung weihte. Seine Lieblingsbeschäftigung, außer seinen
militärischen und andern Studien, war die Botanik, zu welchem Zwe-
cke der Prinz oft Ercursionen in die für die Botanik reiche Ausbeute
gewährenden vaterländischen Gebirge unternahm. Nach der Organisirung
des lombard.-venetian. Königreiches 1814 wurde der Erzherzog von sei-
nem erhabenen Bruder, dem Kaiser Franz I . , zum Vicekönig des-
selben ernannt und 1835 von Kaiser Ferdinand I. nach dessen Thron-
besteigung in dieser Würde bestätigt; 1820 vermählte sich der Vicekönig
mit Mar ia El isabeth Francisca, gebornen Prinzessinn von
Savoyen - Carignan, Schwester des jetzigen Königs Carl Albert
von Sardinien, die ihm 6 Prinzen und 2 Prinzessinnen gebar (s. d.Art.
Erzherzoge und Erzherzoginnen von Osterreich). Unter
der weisen und zweckmäßigen Verwaltung ^ des erhabenen Prinzen hat
sich das lombard.-venetian. Königreich eines blühenden Zustandes zu er»
freuen, die Künste und Wissenschaften finden an ihm einen eben so eifri-
gen Verehrer und Beförderer, als die leidende Menschheit einen milden
und großmüthigen Wohlthäter. Wahrend der 1835 in dem lombard.-
venetian. Königreiche sich geäußerten Cholerakrankheit hat der Erzherzog
die höchste Sorgsamkeit an Tag gelegt.
Rainold, Carl Eduard, geb. 1790 zu Gnadenberg in
Preußisch - Schlesien. Nach vollendeter Erziehung widmete er sich den
Handlungsgeschäften; 1806 trat er als Volontär in preuß. Kriegs-
dienste. Nach dem Ende des Feldzuges verließ er seine Heimath, bereiste
Italien, die Schweiz, Frankreich und fast ganz Deutschland, und begab
sich dann nach Wien , wo er 1809 eine Fouriersstelle erhielt. 18 !2
zog er als Oberfourier mit in das Feld, wurde dann Rechnungsführer
bey einem Feldspitale, nahm nach Beendigung des Krieges seine Ent-
lassung uud machte sich in Prag ansäßig. Hier erhielt er 1819 die
Bewilligung zur Herausgabe einer neuen Zeitschrift unter dem Titel:
Hyllos, mit verschiedenen beygegebenen Ansichten, Charten und Plänen.
Verhältnisse nöthigten ihn nach einem Zeitraume von dritthalb Jahren
diese Zeitschrift aufhören zu lassen, an dessen Stelle er ein anderes Blatt,
ahnlichen Inhalts, unter dem Titel: Erinnerungen an merkwürdige
lenstänoe und Begebenheiten, verbunden mit erheiternden Erzählun-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie