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Reicha. — Reickenau.
Fortsetzung der Regiments - Geschichte. Alle wesentlichen Ereignisse,
Märsche, Standquartiere, Feldzüge, Gefechte, Auszeichnungen, der
erlittene Verlust, die Veränderung der Regiments-Inhaber, alle Stift
tungen u. dgl., müssen in dem Regiments-Geschichtsbuche verzeichnet
werden.
Reicha, Ant. , Professor des Contrapunctes am Conservatorium
zu Par is und rühmlich bekannter musikalischer Theoretiker, ist 1770 zu
Prag geboren. Nach vollendeten ersten Studien daselbst begab er sich
1737 nach Wien, wo er unter Mozart 's und Ios. H ayd n's Lei-
tung die musikalische Theorie und Composition studirte und sie durch
einige Zeit mit Erfolg ausübte. Um 1310 ging er nach Par is , wo er
am dortigen musikalischen Conservatorium seine Kenntnisse vollends aus-
bildete, und endlich die genannte Professur erhielt, die er noch gegen-
wärtig auf das verdienstvollste bekleidet. Unter seinen zahlreichen Com«
Positionen sind besonders seine 24 Quintetten für Blasinstrumente, durch
deren reinen Satz und gründliche Ausführung ehrenvoll zu erwähnen.
Am meisten Verdienste sammelte er sich jedoch als musikalischer Theore-
tiker, durch nachfolgende, allgemein als vortrefflich anerkannte Werke:
IVaite 6e meloäie, Paris 1314. — Tratte <5« I'karmonie, eb. 1316.
— I'raite 6'kauw oompozition musicale, 2 Bde. eb. 1825, beyde
letztere vonC. Czerny inWien ins Deutsche übersetzt, vorzügliche Werke
voll tiefer Kenntniß des Contrapunctes.
Reichard, Carl, Buchhändler in Güns, seine Geschäfte jedoch
persönlich in Wien betreibend, hat/ansehnlichen soliden, zeitgemäßen
Verlag, darunter vorzüglich: Schütz, Erdkunde (neue Bearbeitung
20Bde. :c.); Bal1>i, geographisches Hausbuch; Tschischka, Ste«
phansdom; Oaa l , Mnsterbriefsteller; M e y e r , Pharmacologie;
Blumenbach, neueste Landeskunde von Osterreich unter der Enns :c.,
Rinnav. Sarenbach, medic. Repertorium u. s. w. — R. ist ein sehr
kundiger, distinguirter, tactvoller Buchhändler, und speculirt mit In -
dustrie und Erfolg. Er ist ein fein gebildeter Mann und gehört zu den
gelehrten Buchhändlern. Seine eigenen literarischen Arbeiten sind: Mo-
derne Biographie nach dem Französ. 6 Bde. Wien 1810. — Nouvsl-
ligtei? ran 5215 ou recueil ^6 memoirsZ etc. (Pseudonym: Iteni-i Ii.i-
cliarci), 12 Bde. eb. 1315. Seine gänzliche Umarbeitung der Gal-
le t t i'schen Weltkunde, welcherHofrath Gal le t t i selbst in einem Vorwort
zur 5. Auflage seinen Beyfall zuerkannte, hat diesem Werke, von dessen
zeitgemäßer Fortführung N. als Bearbeiter später zurücktrat, seinen durch
den Absatz von 8 starken Auflagen bewiesenen Erfolg begründet.
Reichenau, böhm. Städtchen und Hauptort einer grast. Ko-
l ow rat-Liebste in sky'schen Herrschaft im Königgrätzer Kreise, mit
3,900 Einw.,ist schlecht gebaut. Desto ansehnlicher ist das herrschaftliche
Schloß, welches man unter die schönsten Gebäude Böhmens zählt,
und worin eine Bibliothek nebst vielen Gemälden zu sehen ist. R. hat
ein Piaristen-Collegium mit Gymnasium und eine Hauptschule, Leinen,
und Tuchweberey.
Reichenau, niederösterr. Dorf im V. U.W. W., am südöstli-
chen Fuße des Schneeberges, in dem paradiesischen Schwarza- oder
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie