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Rosenau (siebenbürg. Marktflecken). — Roftnburg. ll3
viel Leder und die besten Wachskerzen Ungarns, bleichen viel Leinwand,
brauen Meth und handeln mit Honig, Wachs und Erbsen.
Roscnau, siebenbürg. Marktflecken im Kronstadter Districte des
L^des der Sachsen, hat einen merkwürdigen, in Felsen gearbeiteten,
ßg—90 Klafter tiefen Brunnen. Auf einem ziemlich steilen Berge sieht
man die Trümmer einer Burg.
Rosenberg, böhm. Stadt im Budweiser Kreise, die südlichste
Stadt in Böhmen, in einer Krümmung der Moldau, mit 2 Schlössern,
einer Pfarrkirche, 1,143 Einwohnern und einer Papiermühle.
Rosenberg, die Fürsten und Grafen. Dieses alte, in Kärnthen,
einst auch in Böhmen begüterte und hochangesehene Geschlecht stammt
ursprünglich aus Italien und zwar aus Rom ab, wo es als Ors in i
dem päpstl. Throne nahe stand. Zu welcher Zeit es sich eigentlich in Deutsch«
land festgesetzt, ist ungewiß, in der alteren böbm. Geschichte spielen
indessen die R. bey mehreren Gelegenheiten, nahmentlich unter dem
großen O t t o k a r , wichtige Rollen. In der Folge theilte sich das
Geschlecht in 2 Linien, die böhmische und die kärnrhnerische, wovon
jedoch die erstere schon erloschen ist. Aus der noch blühenden kärnthnerio
schen wurden die beyden Brüder Georg Nico laus und Wol fgang
Andreas 1643 von Kaiser Leopold I. in den Reichsgrafenstand er-
hoben. 1683 erhielt das Geschlecht Sitz und Stimme im fränkischen
Grafencollegium, die bald darauf angebothene reicbsfürstl. Würde lehn-
ten sie jedoch damahls noch von sich ab. Wol fgang Andreas, Graf
v. N., erhielt jedoch um 1630 vom Kaiser Leopo ld I . nebst dem Erb-
land-Hofmeisteramt in Kärnthen die Bewilligung, sich v. Ors in i zu
schreiben. Die Söhne desselben, Joseph Par is und Ph i l ipp Jo-
seph, theilten die Linie abermahls in 2 Äste, den alteren und jüngeren.
Aus Ersterem erhielt Graf Wol fgang Ernst Franz Xaver 1790
durch Kaiser Leopold I I . für den jedesmahligen Majoratsherrn die
reichsfürstl. Würde, welche nach dessen linderlosem Absterben 1796 auf
den Stammhalter des jüngeren Astes, Franz Seraph icus , Ritter
des goldenen Vließes und Commandeur des Maria-Theresien-Ordens,
k. k. wirkl..geh. Rath, General der Cavallerie zu Wien und Inhaber
des Chevaulegers-Regiments Nr. 6, geb. den 13. Oct. 1762, gest.
den 4. Aug. 1832, überging. Jetziger Standesberr ist dessen Sohn
Ferdinand Fürst vonOrsini-R., den 7. Sept. 1790 geboren, Oberst-
Erbland - Hofmeister und Herr der Herrschaften Sonnegg, Feyers-
berg, S te in , Gr eifenb erg, Keu tschach, Ro z enegg, Wel-
zenegg, Federaun, Lore t to , Ta rv i s , Tol lenstein und
Untertr iexen in Kärnthen.
Rosenburg. (Rosenberg), kleines niederösterr. Dorf im V. O.
M. B. , am Kampflusse, mit 100 Einw., einer Tuchwalke und einer
Papiermühle. Merkwürdig und sehenswerth ist die alte auf einem Felsen
erbaute Ritterburg, welche sich durch ihre Größe und Festigkeit auszeich-
net, und zum Theil noch erhalten ist. Vom Gipfel des Berges herab
gelangt man zuerst in den großen Vorbof oder Turnierplatz, an welchen
rechts ein großer Garten stößr, an dessen Ende ein steinernes Badbaus
st?>)t, mit einem offenen Saale, aus dem man das Kampthal übersieht.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie