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Rosthorn, derVrüderv., MctallwaareN'Fabrik.
ron Kaiser Joseph II., dem Papst Plus VI., dem König von Spanien
und dem Herzog Carl von Würtemberg dafür die glänzendsten Anträge
gemacht wurden, die er jedoch alle ablehnte. Nachdem er eine vortheilhafte
Lehrstelle der oriental. Sprachen zu Pav ia , so wie die Stelle eines
Bibliothekars zu Madr id ausgeschlagen hatte, nahm er 1809 seine
ehrenvolle Entlassung. 1814 wurde ihm neuerdings die Stelle eines
Conseroators der königl. Bibliothek zu Turin angebothen, die er auch
annahm; seine reiche Bibliothek verkaufte er jedoch an die Erzherzoginn
Maria Louise, Herzoginnvon Parma. Seine vorzüglichsten im Dru-
cke erschienenen Werke sind: Vella lingug propria cli Oiäto 6 6eßli
Nbrei naxionali <5e!la kaleätina, Parma 1772^ — D« kekraicas
tvpagl-gp^iae ori^ine ac plirnitiis etc., eb. 1776. — V^llae lec-
tiones vetei-is teztamenti, 5 Bde. eb. 1784. — ^nnale8 liebraeo-t)^
pograpliici^ eb. 1795. — Liklicnkeca ju^aica antickriztiana etc.,
eb. 1309. — Vixional ic» ätorico deßli autori ebrei 6 cleiie ioro «pei'6
etc., eb. 1802. — Dixionai-io storico ciegü autori aradi piu cele-
bt-ietc., eb. 1307. — I saimi 6i Vavi6e etc., eb. 1308.—I.'Nc-
clesiazte 6i ^alcimone etc., eb. 1809. — Dells ori^ine 6el!a 5tam-
pa in wvole incise, eb, 1811. Im Manuscripte hinterließ Ri noch
viele sehr werthvolle Schriften über hebräische und überhaupt orientali-
sche Literatur
Rosthorn, derVrüderv.,großeMetallwaaren-Fabrik,
eine der vorzüglichsten Industrie-Anstalten im österr. Kaiserstaate, be-
findet sich in der sogenannten O d, im Gurensteiner-Thale am kalten Gan-
ge, 7 Stunden von Wien. Die Familie ist englischen Ursprungs. 1765
ließen Kaiser F ranzi. und MariaTh ere sia den damahls in England
als Mechaniker berühmten MatthausRosthorn nach Osterreich kom-
men, um auf den Maschinenbau einzuwirken. Er erbaute 1766 das erste
Walzwerk zum Behuf der von ihm in den kaiserl. Staaten zuerst etablir-
ten Knopffabrik. Als seine Söhne heranwuchsen, vereinten sich die älte-
ren derselben mit ihm; Sie vermehrten ihr Geschäft durch den Bau eines
größern Walzwerkes zu Fah rafeld bedeutend, und lieferten von da
durch 20 Jahre alle Sorten von Messing und Tombak. Kaiser Joseph 1I.>
jedes echte Verdienst schätzend und lohnend, erhob die Familie 1783 in
den Adelstand. Nach des Vaters Tode traten auch die jüngeren Brüder
dem Vereine der älteren bey, und ihrer Gesammtverbindung gelang es
nun, in der O d ein Werk herzustellen, welches in seiner gänzlichen Vollen-
dung nur in England seines Gleichen finden dürfte. Das zum Fabriksbedarf
nöthige Wasser wird durch eine Dämmung von 320 Klaftern, und ein,
an einen Felsen angelehntes Wehr, auf 20 Fuß gehoben. Durch die
Anwendung dieser Wasserkraft werden mittelst 13 Wasserräder 8 Hämmer,
8 Paar kleinere, 2 Paar große Walzen, dann das Polier-, Schleif-
und Pochwerk, 2 Kastengeblase, 14 Drahtzangen, 26 Drahtspulen,
mehrere Zinn- und Blechscheren, dann eine Zugbank in Bewegung gesetzt
Die Bestandtheile und alles Räderwerkdes Mechanismus sindgroßtentheilS
von Gußeisen, wozu über 2,400 Centner erforderlich waren. Übrigens
findet selbst bey dem angestrengtesten Betriebe des Werkes auch nicht die
geringste Störung Statt, so wohl berechnet greift Alles in einanden
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie