Seite - 477 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Bild der Seite - 477 -
Text der Seite - 477 -
S a l z b u r g . 477
der Domkirche steht das Kloster und die Kirche zu St . Peter ,
das Grab des heil. Ru precht's und I. Micb.Haydn's Monu-
ment enthalt. Auf der rechten Seite der Kirche, am Mönchsberge, ist
^r alte Leichenhof, der eine Menge Grabmäbler seit dem 14. Jahrhun-
dert enthält, wovon die merkwürdigsten sehr sorgfältig verwahrt werden.
Erwirb sehr häufig besucht und fast auf jedem Grabe findet sich ein Mar-
liwrbecken mit Weihwasser und ein Sprengwedel an einem Kettchen. An
der Mauer läuft ein Bogengang mit den Familiengräbern; in der Mitte
steht die schöne St. Margarethenkirche von 1485. Weiterhin die Catha-
nnencapelle mit dem Grabe des heil. V i t a l i s (gest. 1646), und ihr
gegenüber, dicht am Mönchsberge, die alte Kreuzcapelle an der Stelle
des ersten Klosters, zur Zeit des heil. Ruprecht's. Durch diese Capelle
kommt man in die kleine Agydiuscapelle im Mönchsberge selbst, welche
das Bethzimmer des heil.R uprecht's gewesen seyn soll. Rückwärts der
Kreuzcapelle, an der Seite des großen Familien-Communbegräbnisses
führt eine schmale Stiege in die Felsen Einsiedeley des heil. Max imus
sgest. 477). — Die alte Franciscanerkirche (Stadtpfarrkirche) hat ein
kühnes Gewölbe und merkwürdige Bauforme:'.. — Die prächtige Nniver-
sttatskirche ist nach F ischer von Er lach's Plane erbaut. In dem
Hause Nr.225, dieser Kirche gegenüber, wurde Wol fg. Amadeus
Mozart geboren. — Die Cajetanerkirche auf dem gleichnahmigen
Platze ist im neuesten italienischen Geschmacke von Caspar Zuga l l i
aus München erbaut. Das Portal wird von 2 Marmorsäulen getra-
gen. Die Kirche ist eine Rotonde mit herrlichen Fresken und Altarblät-
tern von Troger. — Die Kirche der Benedictiner Nonnen auf dem Nonn-
berge ist ein ausgezeichnetes Gebäude des 15. Jahrhunderts, auf der
Stelle des Oötri ^uiiani. Hinter dem Hochaltäre ist vin Fenster mit
alter Glasmalerey von 1480, welches durch Farbenpracht und treffliche
Erhaltung berühmt geworden ist. In dieser Kirche befindet sich das Grab
der ersten Äbtissinn, S t . Ehrentraud, Nichte des heil. Ruprecht's.
— Die Bürgerspitalkirche hat einen schönen Altar von H ög ler. — Die
St. Erhard-Spitalkirche, im italienischen Style prachtvoll erbaut, ruht
auf einem Gewölbe, durch welches man frey durchgehen kann. — I n
der Vorstadt Mühlen befinden sich die Iohannis-Spitalkirche und die
Augustinerkirche. — In der Linzergasse ist die Andreaskirche und die seit
dem grosien Brande von 1318 neu hergestellte St. Sebastianskirche mit
dem berühmten Friedhofe, 920 Schritte im Vierecke haltend. In einer
Capelle ist das Grabmahl des merkwürdigen TheophrastusParacel-
sus von Hohenheim, dessen Haus noch gezeigt wird. — Die Resi-
denz auf dem Hofplatze ist ein wenig symmetrisches Gebäude, in welcl>em
aber der Marcus-Sitticus-Saal durch Schönheitseiner Stuckadorardeit
sich auszeichnet. Ihr gegenüber liegt der Neubau, ein prächtiger Palast,
der Sitz des Kreisamtes :c. Vor demselben steht die Hauptwache, über
welcher sich ein Thurm erhebt, der das berühmte Glockenspiel enthävt.
Erzbischof Johann Ernst ließ dasselbe 1703 durch den Salzburger
Uhrmacher Ie remiasSau te r , zum Andenken feiner gewinnnreichen
Verbindung mit der holländisch-ostindischen Compagnie verfertigen und
bestimmte 3,000 Gulden Capital zu desse.n Erhaltung. Es spielt um 7
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie