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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 486 -
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Seite - 486 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

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S a p h i r . ^ l i n nieder. Zuerst gab er seine „Berliner Schnellpost" heraus. Nicht bald hat ein Blatt sich solcher Llebe des Publicums erfreut, von Hoch und Niedrig, von Jung und Alt; überall ward es gelesen, und mit wahrer Gier verschlungen. Der Erfolg war so glanzend, daß er zu gleicher Zeit noch, um den Wünschen des Publicums und dessen Lese- wuth, so viel als möglich zu entsprechen, die Herausgabe des „Berliner Couriers" unternahm. Fand schon die Schnellpost eine so ungetheilte Theilnahme, so ward der Courier mit wahrem Enthusiasmus aufge- nommen. Alle andern belletristischen Blätter wurden verdrangt, wenn sie ihr Daseyn nicht durch eine Polemik mit den S.'schen fristeten. Dieß machte ihm die ganze Schar der talentlosen Schriftsteller zu Feinden. 13 Schriftsteller /worunter Fouqup , S r. F o r. st« r, G u b iH, H är i ng, verbanden sich> und schütteten ihren Geist zusammen in ein Büchlein voller Malicen: „Saphir in Berlin!" Dagegen ließ S. eine Broschüre erscheinen: „Der getödtete und dennoch lebende M. G. Saphir/5 In 3 Tagen waren 3 starke Aussagen vergriffen, und am 8. erschien die 4. Wohin man trat, überall hörte man die Frage: „Haben Sieden todten S. gelesen?" — <B. war mit allen Waffen, die in einem ehrlichen Schriftkampf erlaubt sind, zu Felde gezogen, und sein brillan- ter Witz, sein feiner Scharfsinn, die bittere Satyre, die unbegränzte Ironie, sie hatten den Sieg keinen Augenblick unentschieden gelassen.— Aufier den hier angeführten Bestrebungen war S. in Ber l i n noch vielfach anderseitig thätig. Ergab bey Kosmar einen Theater-Almanach heraus, arbeitete an mehreren Zeitschriften mit, z. B. an dem Mor- genblatt, der Hebe, den Originalien :c., und gründete eine literarische Gesellschaft, junge Talente anregend und um sich versammelnd, derer den Nahmen der Samstags? Gesellschaft gab, damit man nicht glauben solle, sie wäre der Montag zu Ehren gegründet, denn gegen die ab- göttische Verehrer dieser Sängerinn kämpfte er lebhaft. 1329 kam der Buchhändler Franckh aus S tu t tga r t nach B e r l i n , um ^. für fein Etablissement in München zu engagiren. S . , angezogen von dem Kunstrufe Münchens, und durch die Regsamkeit seines Geistes leichf der Veränderung geneigt, folgte den Anerbiethungen Fr an ck h's, und kam Ende 1329 nach München. Allein derPuchhändler Franckh hielt nicht lange Stich, seine Unternehmungen zerfielen, und S. sah sich gec nöthigt mit der Redaction seines „Bazars" auch dessen Verlag zu überneh- men. Es ist bekannt, wie beliebt das Blatt nicht nur in München, sondern auch in Ber l in und ganz Norddeutschland war. Im Winter 1332 hielt er humoristische Vorlesungen im Museumssaal, die sich des Beyfalls eines glänzenden Publicums erfreuten. Trotz dieser schmeichel- haften allgemeinen Anerkennung zog er sich durch unaufhörliche, heftige Angriffe gegen die Thäter-Intendanz die Ungnade des Königs, und 1832 endlich durch seine Halsstarrigkeit seine Verbannung aus M ün« chen und Bayern zu. Er ging nach Par is , und auch hier, wo in dem Meer das Einzelne so leicht untergeht oder unbemerkt fortlebt, machte er Aufsehen, theils durch kleinere Aufsätze, theils durch seine Vorlesungen im Salon Bossange. Nahmentlich letztere erregten Sen- sation, und die Pariser Blätter überbothen sich in unendlichen Lobes-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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