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550 Schlick, das Geschlecht. — Schloißnigg.
rechtliche Iurisdiction), zu Troppauund zu Iohannesberg(letz,
teres zugleich Criminalgericht), und ein Militarcommando zu Trop-
pau :c. S. Mahren, G eographie und Statistik.
Schlick, ein altes grast. Haus, welches von Heinrich Schlick
v. L a sa n,der um 1400 in Böhmen lebte, abstammt. Dessen Sohn
Caspar, dreyer Kaiser Kanzler, erhielt von seiner Mutter aus dem
Hause Collalto die in Friaul gelegene Herrschaft Passau n, und
Kaiser Albrecht I I . schenkte ihm die in Ungarn gelegene Herrsch. Weiß-
kirchen, ferner den ganzen Elbogner District in Böhmen. Er wurde
1422 in den Reichsgrafenstand erhoben. Ihn beerbte sein Bruder Mat-
thäus, unter dessen 3 Söhne die Güter des Hauses vertheilt wurden.
Gegenwartig blühen nur noch dis, von dessen mittlerem Sohne Hein-
rich (gest. 1529), entsprossenen Nachkommen, welche, ungeachtet sie
nicht mehr im Besitz von Passaun und Weißkirchen sind, doch
noch den Titel davon führen, und sich Grafen v. Schlick zu Passaun
und Weißkirchen schreiben. — Unter den Gliedern dieser Familie
sind auszuzeichnen: Caspar, Graf v. S. zu Passaun und Weiß-
kirchen; Leopold Franz, Vzcepräsident der k. k. Hofkammer und
Ministerial-Banco-Deputation :c., st. 1770; Joseph Heinrich,
Oberstlandkämmerer von Böhmen. Gegenwärtiger Standesherr ist
Franz Heinrich, Graf v. S. zu Passaun und Weißkirchen,
Ritter des russ. kaiserl. St. Annen-Ordens 2., des St. Wladimir-
Ordens 3. Classe und Commandeur des königl. würtemb. Kron-Ordens,
k. k. Generalmajor, Herr der Herrschaften Kopidln o,Alten bürg,
Welisch und Wokschitz in Böhmen.
Schlick, Ioh. Conr., ein trefflicher Violin- und Violoncell-
spieler, vermuthlich aus Böhmen gebürtig. Er hielt sich einige Jahre
in Prag auf, besuchte dann Gotha und Peters bürg, wo er über-
all als Concertmeister auftrat. 1777 ward er Kammermusikus äm herzogt.
Hofe zu Gotha. Seine Fertigkeit, eben so wie die Feinheit sei-
nes Tones, erregten die Bewunderung der Kenner und Musikfreunde.
Von ihm sind unter andern folgende Compositionen: ()uatuol5 pour
Heux Violong, ^Ito et Violoncelle, Gotha und Petersburg. —
I'rois 3c)nat63 pour Ie dlavecin, aveo accoinpaAnement ä'ua
Violon et Violonceüe, eb. — (Üonoei-t poui- 1e Violon et Vio-
loncelle Principal avec iaccompa^neinent äe äeuxViolang, 6eux
Ol)0i5, 6eux (^01-5 äe ckasse, Viole et Vaßse. — (Concert pour
Violoncello (erschien zu L e ip z ig).
Schlierbach, oberösterr. Dorf im Traunkreise, auf einem ma-
lerisch gruppirten Berge, mit einem Cisterzienserstifte, gestiftet von
Eberhard von Wallsee 1355. Die Kirche ist reich verziert, die Bi-
bliothekgeschmackvoll eingerichtet.
Schloißnigg, Ioh. Freyh. v., des St. Stephan-Ordens Rit-
ter, geh. Räch, Vicepräsident der obersten Iustizstelle, Doctor der
Rechte und Kanzler des Ordens vom goldenen Vließe, war geboren zu
Wien 1746. Nach vollendeten Studien wurde er als Professor des
allgemeinen Staats« und Völkerrechts, des besondern deutschen Staats-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie