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S ch o t t r y. 585
gen und sirengen Lebenswandel hochberühmt, er erbaute die erste Schot-
tenkirche auf einem Hügel an der Stelle des heutigen Privatyauses (vulgo
Schubladtasten genannt), nach ihm folgten noch 23 Abte aus ursprüng-
lich schottischem Stamme, wahrend welcher Zeit das Stifr durch Schen-
kungen und Vermächtnisse sehr an Wohlstand zugenommen hatte. Unter
dem letzten schottischen Abte, Thomas I I . , brannte das ganze S.-
Kloster sammt Kirche ab, worauf die ohnedies; durch eingerissene üble
Zucht und Nichtachtung aller Sirte und Gottesfurcht nicht mehr beliebten
S. 1^13 das Kloster verließen, und sich wieder zu ihrer Mutterkirche
nach35eg e ns bürg wandten; in demKlosier aber wurden deutsche Be-
nedictiner eingeführt, obschon sie noch bis auf unsere Zeit den Nahmen
S. beybehielten. DieKirche und das Kloster wurden an der Stelle, wo
sie noch heute stehen, neu erbaut. Die Zahl der Äbte von dem ersten
aus deutschem Stamme, MeisterNiclas von Respitz aber bis heute
ist 32. Unter dem letztnrstorbenen Abte, And re as Wen zel, wurde
das neue prachtvolle Klostetgebäude hergestellt. Gegenwärtig besitzt die
S.-Abtey den weitläufigen, mit Prälatur und Convict, dem Gym-
nasium, der Normalschule, der Kanzley und zahlreichen Miethwoh-
nungen verbundenen, aus 3Höfen und 2 Gärten bestehenden Schottenhof,
das Priorathaus, die Stadtpfarre zu den S., mit den Filialen auf dem
Hof, in der Rossau, Alservorstadt un5 zum Theil Ioseph-
stadt, die Grundherrlichkeit über viele Häuser'in der Stadt, dann in
^en. Vorstädten über St . Ulrich, Neubau, Schottenfeld,
Breitenfeld, dann einzelne Häuser in andern Vorstädten. Die
Pfarren: St. Ulrich mit dem Filiale Altlerchenfeld und zum
Theil Iosephistadt; St . Ag yd zu Gumpen d orf mit den Filia-
len Reindorf und zum Theil Margarethe n ; St . Laurenz
in Schottenfeld; Pulkau; Gaunersdorf ; Stammers-
dorf mit dem Filiale Strebersdorf; Zellerndorf; Eggen-
dorfmitdemFilialeStädeldorf undAlten markt; Weyerburg;
Klein-Enzersdorf mit dem FilialeFlandorf undHagen b.runn;
Breitenlee; Waitzendorf; P.latt und Watzelsdorf; En-
zersfeld mit dem Filiale Konigsbrunn; Mart insdorf ; He-
betzb-runn'; Enzersdorf im Thale bey Eggendorf mit dem
FilialeKlein-KaÜatz ;. dann Besitzthümer und Grundbuchsgerechtig-
teiten zu Enzersdorf am Gebirge; zu Grinzing; Kel lhof;
zuOtrakrin, und endlich zuBertholdsdorf(Perchto lds^> orf).
Schottky, Ioh. Maximil . , geborn um ^794 zu Kupp bey
Oppeln in Preußisch-Schlesien, war Professor der deutschen Spra-
che und Literatur in Po sen; prioatisirte seit 1315 in W i e n ,
svciter, bis 1831 zu Prag, und begab sich von da nach München.
Er schrieb: Osterr. Volkslieder mit ihren Singweisen, Pesth 1819.
— Vorzeic und Gegenwart, 9 Hefte, Posen 1323. — Die Caro-
linische Zeit oder der äußere Zustand, die Sitten und Gebräuche
Prags und Böhmens, Prag 1330. —Paganini's Leben, eb. 1830.
^ Hrag. wie es war und ist, 2 Bde. eb. 1830—32. — Die Burg
Carlstein nebst ihren Umgebungen, eb. 1322. — Münchens Kunst-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie