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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 618 -
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Seite - 618 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

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Schwarzenberg, Carl Fürst v. lich an der Ferse verfolgt durch Mura t, der, wie er sich laut gerühmt, um jeden Preis den Parisern das Schauspiel eines gefangenen Erzher- zogs geben wollte. Auf der ganzen langen Strecke mußten 1800 Mann, unaufhörlich den Andrang einer mehr als vierfachen Übermacht die Stirne biethen. Das Capitel erkannte S. das Commandeurkreuz des Theresienc Ordens zu, als Preis der in dieser äußerst schwierigen Lage bezeigten Einsicht und Tapferkeit. Für den Rest des Feldzugs wollte der Kaiser S. bey seiner eigenen Person verwenden. In Mahren angekommen, both S. alles Mögliche auf, um die Schlacht von Austerl ik zu ver- hindern , deren unheilbringende Folgen er voraussah. Er wollte überhaupt jeden entscheidenden Kampf vermieden wissen, bis von der einen Seite das Heer des Generals Benningsen, von der andern jenes des Erzherzogs Car l herangekommen seyn würde. Auf dem Tage zu Er fu r t hatte der Kaiser Alexander den Wunsch ausgedrückt, die österreichische Bothschaft inPerersburg möchte S. anvertraut wer- den , der gleich bey der ersten Begegnung des Monarchen Achtung und Liebe gewonnen hatte. S. ging nach Rußland, und die Aufnahme, die ihm in Peters bürg wurde, übertraf seine Erwartungen. Als 1809 der Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Frankreich und Osterreich in Pe- tersburg bekanntwurde, trübte sich die Lage S.'s, und seine Stel- lung wurde verwickelt und schwierig. Napoleon's Bothschafter, Cau- la incour t , bemühte sich vergebens durchzusetzen, daß S. zurückge- schickt würde. Leider bewog der unselige Ausgang der Schlacht von Re- gensburg das russische Cabinet, der Bestürmung des französischen Bothschafters nachzugeben. — S. kam beym österreichischen Heere im Marchfeld, kurz vor der Schlacht bey Wagram an, wo er auf die rühmlichste Weise mitfocht, und nach welcher er bey dem Rückzüge nach Z n a y m , die Reserve befehligte. Er wurde zum General der Ca- vallerie befördert. — Nach dem Wiener Frieden wurde S. Bothschafter in Par i s . Napoleon zeichnete ihn ungemein aus, und bewies ihm alle die Achtung, die S.'s Festigkeit und der Adel seiner Seele ihm ein- geflößt hatten, und es ist in der That denkwürdig, daß aus allen den zahllosen Fremden, die sich dem außerordentlichen Manne genähert ha- ben, er keinem Einzigen jenes Vertrauen schenkte, wie S. — Es ist ferner bemerkenswerth, daß sie Beyde eines Tages den Angriff und die Vertheidigung von Par is zum Gegenstande einer langen Erörterung gemacht hatten. — In jene Zeit fallt Napoleon's Vermählung mit der ErzherzoginnMarieLouise. Man stand lange Zeit in dem Wahn, diese Vermählung wäre durch S. eingerathen und unterhandelt wor- den. Nichts ist grundloser. 1812 erhielt S. den Oberbeftbl eines Hülfs- Corps von 30,000 Mann, welches Österreich für Frankreich zu stellen sich verbindlich gemacht hatte. — Die allgemeine Klugheit und Gewandt- heit, mit welcher er dieses Armee-Corps führte, der gute Geist, wel- chen er darin aufrecht zu erhalten wußte, des Widerwillens ungeachtet, der sich unter den Truppen offenbarte, mit denjenigen gemeinsame Sa- che zu machen, die man seit so langer Zeit als Feinde zu bekämpfen ge- wohnt war, endlich die Würde, die er in seiner Abhängigkeit von Napoleon gleichwohl immerdar zu behaupten verstand, erzeugten ihm
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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