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Steyermark. II. Geographie und Snuistlk.
Oranzen sind: Gegen Norden Ober. und Niederösterrelch; gegen We-
sten Salzburg und Karnthen; gegen Süden Kran und Croatien;
gegen Osten Ungarn. — Aber noch mehr als diese Lage hat die See-
höhe semes Bodens auf sein Clima Einflnsi. St. gehört nähmlich zu den
Alpenländern, und ist eln ziemlich hohes Oebirgsland, das nur in sei-
nem südöstlichen Theile Flächen von einer mäßigen Erhebung über das
Meer hat. — An Gewässern verschiedener Art hat St. einen Überfluß,
jedoch unter diesen keinen See von Beträchtlichkeit, wohl aber mehrere
Gebirgsseen von geringerem Umfange, unter welchen der Auffee, der
(hrulldelsee, der Tnrrachersee, der große und kleine Iettnachsee, der
Schwarzensee u. a. in Obersteyermark wegen der edlen Fischacten, die in
ihnen vorkommen, und ihrer malerischen Umgebungen Bemerkung ver-
dienen. Das Lind har 4 Hauptflüsse, wovon die Mur es seiner größten^
Ausdehnung nach durchstießt; dann die Dräu, welche die Mur in Un>
gärn aufnimmt; die Save, die jedoch bloß die südlichen Gränzen bc-
r:lhrt, und die Enns im nördlichsten Theile. Alle vier ergießen sich in
die Donau, nachdem sich zahlreiche kleinere Flüsse und Bache auch:n
diesem Lande mit denselben vereinigt haben. So verlieren sich der Palte-
und S^lza-Fluß nebst andern in die Enns; der Ranten«, Katsch-,
Pols-, Mürz-, Liesing-, Deigitsch-, Kain ch- und Stanz-Fluß,
der Grätz-Bach, der Laßnitz-, Speßnitz-, Sulm- und Stainz-Fluß
in die Mur; der Olcza-, Lavant-, Pulsgau- und Drann-Fluß in die
Dräu, und der Sann- und Sorla - Fluß nebst vielen anderen in die
Save. Nicht minder zahlreich sind die Mineralquellen in diesem Lande,
obschon nur die schwefelsauren alkalischen Wässer zu Neuhaus und
Tuffer im Cillier Kreise; die alkalischen Wässer zu Sauerbrunnen
und Sulz le i ten; die Stahlwässer zu Einod; bey Gratz (das To-
belbad); vorzüglich aber das berühmte salinisch-alkalische Stahlwasser zu
Ro Hirsch (mehr oder weniger) benutzt werden. — Der Boden St.'S
ist höchst ungleich, denn in allen Landesgegenden breitet sich das Alpen-
gebirge aus. Davon durchschneiden die Uralpen St. beynahe in der
Mitte von Westen gegen Osten, und diese Cenrralkette, deren Gebirgs-
art Granit in allen seinen Abänderungen ist, begleiten zu beyden Sei-
ten Reihen der Urkalkalpen, wovon die nördliche an der Nordgränze
dieses L>mdes hinzieht, die südlichen aber im Cillier Kreise sich a" mei-
sten ausdehnen. Höchst merkwürdig ist der g oße Reichthum von Erzla-
gern, welche in diesen Gebirgen vorkommen, aber außer diesen gehören
auch die vielen Bevghöhlen (vorzüglich eine Eigenheit der Kalkalpen),
z- V. die große Kogellucke im Drachen-Tauern bey Röthelstein, das
Rinnerlueg (rothe Lueq) und die heidnische Kirche bey Kö f lach ,
bas Freymannsloch auf der Stangalpe und viele andere zu den merk
würdigen dieser Provinz. Die größten Gebirgshöhen sind an der nord-
westlichsten Gränze mit Ooerösterreich, und hier gibt es auch Eis-
berge. Vormahls wurde in dieser Gegend des Landes de» Griming für
den höchsten Berg in St . gehalten; neuere Bestimmungen geben ihm
jedoch nur 7,400 Fuß. Der Eisenhut an der südwestlichsten Gränze
mit Salzburg und Kärnthen hat 7,676, die angränzsnde Stangalpe
7,140 ; die Sulzbacher Gebirge zwischen K r^in und dem Cillier Kreise
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie