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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Seite - 268 -
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T a b a k b a u u n d Hande l . nur zum Theile gelangen. Noch jetzt nennen die Banaler diese Sorte Kaisertabak ((^a^ar-volian^/). Zur Versorgung der kaiserl. Tabakfa- briken bestanden sonst in Ungarn eigene Eintaufsämter, durch welche die nöthigen Quantitäten an Tabakblättern zusammengekauft wurden. Jetzt ist deren Lieferung einer Pachtgesellschaft überlassen. — In Sieben- bürgen ist der T. ebenfalls ein Hauptgegenstand des Landbaues, da im Lande selbst viel zum Rauchen und Schnupfen verbraucht wird. Am meisten wird im Szetlerstuhle Udvarhely geballt. — In der Mil i tär- gränze wird im Haromszeker Stuhle Tabak gebaut. — Galizien erhielt seinen T. aus der Türkey, und noch jetzt befassen sich mit dem Anbaue dieses Gewächses vorzüglich die Einwohner jener Kreise, welche einst zunächst der türkischen Gränze lagen. Der beste Tabak wird an den Ufern des Pruth im Kolomeaer Kreise gebaut, nach diesem wird der von den Ufern des Dniesters geschätzt. Die Blätter des polnischen Tabaks sind größtentheils 1H Fuß lang und i polnische Elle breit und laufen in eine lanzettförmige Spitze aus. Außer diesem einheimischen T. wurde nach . Einführung des Monopols auch der Anbau des virginischen Tabaks ver- sucht, welcher sich mehr durch seine runden Blatter, als durch höhere Güte von ersterem unterscheidet. Eine dritte Art, Bakän genannt, ist schlecht und wird jetzt größtentheils vernachlaßigt. Der qalizische Tabak wird fast ausschließend zu Schnupftabak verwendet. Die Menge des Anbaues ist im Verhältnisse mit dem Bedarfs des Monopols, welches die Verpflichtung auf sich hat, die ganze Fechsung an Tabakblättern ge- gen jährlich bestimmte Einlösungspreise zu übernehmen. — Im südli- chen Tyro l macht der Tabak nach der Seide und dem Weine den vor- züglichsten Gegenstand des Landbaues aus. Der T. war hier bis in die neueste Zeit frey, wurde aber auch vor Kurzem unter die Regalien auf- genommen. Am meisten wird er im Rovereder und Trienter Kreise betrie- ben; im letzteren hat man auch Versuche mit drastischem Tabak gemacht, welcher jedoch nicht gut geräth und eine betäubende Stärke hat. In den genannten 2 Kreisen gedeiht jedoch der einheimische Tabak in vorzüglicher Güte. In ganz Sücryrol werden jahrlich ungefähr 52,500 Ctr. Tabak- blatter, und davon im Rovereder Kreise allein 42,000 Ctr. erzeugt. Luft und Erdreich sind hier dem Anbaue sehr günstig, weßwegen er auch mit Eifer und glücklichem Erfolge betrieben wird, wodurch eine beträcht- liche Anzahl Familien ihre Beschäftigung und Nahrung ftndet. Im Fe« bruar wird hier der Tabak gesaet, im May in reichlich gedüngte Gründe verpflanzt, nach 20 Tagen bey günstiger Witterung gehäufelt und ge- köpft, und endlich nach andern 3Y—40 Tagen gepflügt. In einemZeit- raume von 50—60 Tagen, je nachdem die Witterung günstig ist, vom Tage der Pflanzung an gerechnet, erfolgt die Ernte. Derselbe wird auch auf die Gerste und den Weizen als Nachfrucht gepflanzt, doch er- folgt dann die Abreifung erst nach 70 Tagen, und die Sorte wird ge- ringer und schlechter. -^- Im obern Ty ro l , z. B. im Puster- und Oberinnlhal wird zwar auch gemeiner Tabak, jedoch in sehr unbedeuten- der Menge gebaut, auch ist ?r daselbst von schlechter Qualität. — 3" Voraslberg'schen bqut die Gemeinde F r a s t a n z Tabak, der zwar nur von mittelmäßiger Güte ist, aber doch einen Ausfuhr-Artikel nach
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe See-V, Band 5
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe See-V
Band
5
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
604
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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