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568 Vissegräd. — vi tal i .
neuerdings aufgefundene Gegenstände des Alterthums. Sis find in vev«
schiedenen Zeitschriften und Collectionen zerstreut, oft aber auch einzeln
abgedruckt. Seine vermischten Werke erschienen durch Giov. Labusin
4Bdn. , Mailand 1327—31.
vissegräd (pl intenburg), ungar. Marktflecken im Pesther
Comitat, in romantischer Lage am rechten Ufer der Donau mit 1,030
Einwohnern/ am Fuße eines hohen Berges, auf welchem die Ruinen
des einst berühmten kö'nigl. Schlosses stehen, welches unter Car l I.
noch 350 sehr prachtig eingerichtete Zimmer enthielt. Merkwürdig sind
die Schicksale dieses Schlosses. Noch steht der Salomonsthurm am Fuße
des Berges, in welchem Ladislaus 103l seinen Vetter Salomon
gefangen hielt. V. war der Lieblmgsaufenthalt des Königs Math ias
Corvtn us. >
viszakna (Salzburg), langer und ansehnlicher siebenbürg.
Marktflecken in der südöstlichen Ecke deS Unteralbenser Comitats des
Landes der Ungarn, meist aus zerstreuten Hausern bestehend, mir 5
Kirchen. Es wird hier eine 32 Kl. tiefe Salzgrube bearbeitet.
Vi ta l i , Ioh . Napt. v, Sprößling eines der ältesten Geschlechter
Mai land's, wurde, da sein Vater Hauptmann in der osterr. Armee
war, zu K r o n st a d t in Siebenbürgen den 27. Oct. 1731 geboren, jedoch
von seiner frühessen Jugend an zu M ai land erz ogen. Seine geistige Bil-
dung erhielt er in der dortigen Akademie di Brera, und bey seinen natür-
lichen Anlagen zurDichtkunst von dem berühmten )lbbate P a r i n i die gehö,
rige Richtung und den höheren Impuls. Der am Ende seiner Studien
(1799) eingetretene Regierungswechsel, oder eigentlich die Rückkehr der
rechtmäßigen Herrschaft in der Lombardie, brachte ihn in die österr. Dienste,
worin er bis nun die Stufe eines Militär-Verpftegsverwalters erreicht
hat, und erlebt gegenwartig als solcher in Lemberg. Mit besonderer
Vorliebe ergab er sich dem Studium der deutschen Sprache, welche er
nebst mehreren andern eben so gelaufig spricht und sch»eibt, wie die ita-
lienische. In der letzreren hat er noch als Jüngling mehrere Gedichte
und besonders einige Pastoral-Dramen geschrieben. Eine metrische Über-
setzung des Ho uwald'schen Drama's: „Das Bi ld , " in daS Italieni-
sche, dann des „Märtyrers für die Wahrheit," von Raben er, der
Episode „Die Republik des weisen Psamis," aus Wieland's golde-
nem Spiegel, und andere liegen zur Öffentlichkeit bereit. Im Deutschen
versuchte er sich zuerst mir der Übersetzung deS italienischen Trauerspiels,
„Die Colonisten auf Candia," von P ind em on te, mit einem poeti-
schen Taschenbuche in 2 Jahrgängen: „Der Hausfreund;" mit einem
Lesebuche und einer Anstandslehre für die Jugend , unter dem Titel:
„Die Tagszeiten;" dann mit einer Geschichte der Stadt Waitzen in
Ungarn. Von seinen Berufsgeschäften immer mehr in Anspruch genom-
men, hat er in der Folge sich bloß auf Beytroge zu in- und ausländi-
schen Zeitschriften, als Erzählungen, Novellen, Gedichte, landwirth-
schaftliche und statistische Aufsätze beschränkt, womit er jetzt noch seine
Mußestunden ausiüllt, und seineArbenen wie früher der Iris in Pesth,
jetzt der Mnemosine in Lemberq zuwendet. —Seine Lustspiele: Die
Heirath auf der Flucht; — dic Überraschungen; — die Weihe des Ta-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie