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Wechsel. — Weichsel (Fluß).
mit dem Auslande halten zu können, und ihm als Lohn seiner Geschicke
lichkeir und Thätigkeit eine jährliche Pension von 300 Gulden bewilligte,
die nach seinem Tode auf seine beyden noch lebenden Sohne Ios. und
An t. F r i e d, die ebenfalls die Stahlplattenfabrikation betreiben, mit 200
Gulden überging. Jetzt werden die Riethblätter in Wien ganz vorzüg»
lichgut gemacht. Die beyden Fried haben die Verbindlichkeit der Lehr-
jungenbildung nach des Vaters Tode übernommen, und diesen Zweig
1793 durch neue Verbesserungen und Maschinen noch zu höherer Voll-
kommenheit gebracht. Es waren zur Zeit der k. k. privil. Fabrik des
Ios. Fried noch 10 Werkstätten, welche Kämme aller Art von der
vorzüglichsten Güte lieferten, und man rechnete das jährlich? Erzeugniß
auf 5 bis 6,000 Stück Kämme, und 10 bis 12,000 Stück Bandbläc-
ter. A. Bearz i , Mich. Winter , Anr. Sonnleuthner :c. wer-
den nun hier zu den geschicktesten Weberkammfabrikanten gezählt. Alle
verfertigen zugleich die messingenen Sammtnadeln, welche vor den
Verbesserungen der Brüder F r i e d sämmtlich von Nürnberg ein-
geführt werden mußten. Die ersten Nadeln für Sammt, Teppiche und
Manchester verfertigte Ios. Fr ied bereits 1730, und sein Sohn
Ant. Fr ied verbesserte 1796 die Fabrikation durch mehrere von ihm
ausgedachte Hülfsmaschinen ungemein, sorgte auch für bessere Erzeugung
des Messingdrahts, und machte in demselben Jahre die ersten Weber-
blätter aus Messingdraht. InBöhmen liefern Reichenberg, Schö'n-
linde und B ranna sehr viel W. In Siebenbürgen macht sie für
die Wollweber der Tischler, die metallenen Stücke hiezu aber verfertigt
der Schlosser oder Zigeuner. -— Der Absatz der metallenen Weberblätter
und Steckriethe beschränkt sich freylich zur Zelt noch auf einige größere
Städte und Fabriksörter, und ist auch aus dem Grunde nicht von gro-
ßer Erheblichkeit, weil dergleichen Blätter bey einiger Achtsamkeit sehr
lange dauern. Indessen sind sie doch schon nach den meisten Provinzen
und selbst ins Ausland, nahmentlich nach Italien und in die Türkey ver-
kauft worden, wogegen auch aus Sachsen zuweilen noch W. eingeführt
werden.
Wechsel/ Berg in Niederösterreich, im Hauptaste der norischen
Alpen, har eine Höhe von 5,459 Wiener Fuß.
Wechselgerichte, s. Mercantil- und Wechselgerichte.
wegschaid, niederosterr. Dorf im V. O. M. B., im Thale des
Kamp, mit 190 Einwohnern. ^Vor nicht langer Zeit wurde hier eine
Graphitgeschirrfabrik errichtet. Ostlich vom Dorfe sieht man auf einem
Berge die Ruine des Schlosses Ründersburg.
Weichsel, Fluß, entspringt in einer wenig besuchten Gebirgsge-
gend im Tsschener Kreise Schlesiens. Ein Any der W. entsteht unter denl
Nahmen Mgl inka (kleine Weichsel) auf dem Berge Malinow; die 2
andern Arme heißen B ia la (weiße, Weichsel) und Czarna (schwarze
Weichsel), wovon der erste auf dem Berge Magurczany, der zweyte auf
der Baranio seinen Ursprung hat; bey ihrer Vereinigung hinter dem Ber-
ge Tankow erhalten sie den gemeinschaftlichen Nahmen W. Der Fluß
läuft bis unterhalb Ustron in einem geräumigen Thale, welches von
steilen Bergen, eingeschlossen ist/ und bey L i p o w i e c sich ö.ffnet. Bey
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie