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pendorfer Pfarrkirche zum heil. Ägyd ius, ein helles und freundlit
ches Gebäude, wurde 1766 zu bauen angefangen und 1770 vollendet.
Die Glorie des heil. Ägydius am herrlichen Hochaltar ist von I os.
Adel; die unbefleckte Empfängnis; und den heil. Johann den Täu-
fer auf den Seitenaltären malte der Kremser S c h m i d t , Chri-
stus am Kreuze Professor Redl ; die heil. Mär t ha ist von K reipel.
Die Statuen der Apostel Petrus und Pau lus verfertigte Klieb er,
die Orgel mit 16 Registern Deu tsch m an n. Es befinden sich in dieser
Vorstadt ein großes Brauhaus, eine große Seidenzeugmanufactur,
eine Papiertapentenfabrik, mehrere Baumwollzeug- und Shawlsweber
und viele andere Manufacturen, eine k. k. Artillerie - Caserne, ein
Krankenspital der Schwestern der Barmherzigkeit. 5) Die Vorstadt
M a r i a h u l f , welche unterder Herrschaft desWienerDomcapitels steht,
hat eine erhöhte und gesunde Lage, und gehört wegen ihrer schönen Ge«
bäude zu den beliebtesten und gesundesten Vorstädten W.'s. Die breiteste
Straße ist die schöne, durchaus gepflasterte Mariahülferhauptsiraße und
die Stiftgasse, in deren Mitte ein öffentlicher Brunnen sieht. Auf ei<
nem kleinen Platze steht, von allen Scirenfrey, die schöne Pfarrkirche
Mariahulf, erbaut 1636—1713, mit 2 hohen Tdürmen, hat einen
Hochaltar aus salzburgischem Marmor und ein altes Gnadenbild der
Mutter Gottes, wovon sowohl die Kirche als der Grund den Nahmen
erhalten haben. Die Malerey des Kirchengewölbes ist von Trog er,
Hauzinger und S t ra t tmann , die heil. Anna auf dem Seiten-
altare von Sco nian s, und Alexand er S a u l i auf einem andern
von Leicher; die Orgel baute Henka. Neben der Kirche steht ein
Collegium der Barnabiten, und vor derselben einer der 12 Brunnen
von der Al b er t'schen Wasserleitung, die in den Vorstädten an verschiede-
nen Stellen errichtet wurden. Der fürstl. Esz terhazy'sche Oartenpa«
last, wo;u ein schöner, aber kleiner englischer Garten gehört, ist wegen
der fürstl. Gemäldesammlung (s. Eszterhäzy'sche Gema lde- und
Kupferstichsammlung) sehenswerth. In betrachtlicher Entfernung
von diesem Polizeybezirke liegt nordwestlich außer der Mariahülfer Linie,
am Wege nach Neu-Lerche nfe ld , der Maricchülfer Kirchhof auf
der Schmelz, welcher 95 Kl. lang und 75 Kl. breit ist. — V. Der
Polizeybezirk Neubau erstreckt sich vom Olacis westlich bis zum Linien-
walle, und von der Mariahülferstraßb und Stiftgasse nördlich bis an
den von Neu-Lerchenfeld kommenden Bach, an die Alt-Lerchen-
felderhauptstraße und zur Iosephstadt, und begreift den magistratischen
Freygrund Spi te lberg oder Sp i ta lberg , nebst den dem Stifte
Schotten unterthanigen Gründen S t . Ulrich, Ne uba u undS cho t»
tenfeld. Der Freygrund Spi telberg besteht aus 146 Häusern mit
5,439 Einw., der Grund S t . Ulrich mit Einschluß der Neudegger-
und Neuschottengasse (sonst'auch Platzet und Maria Trost genannt) aus
148 Hausern mit 6,977 Einw., Neubau aus 326 Häusern mit
17,747 Einw., und Schottenfeld aus 490 Häusern mit 19,93!
Einw., zusammen aus 1,110 Hausern mit 50,144 Einw.: 1) Die
Vorstadt S p i t e l b e r g (ehemahls Croatendörfel genannt), die
vom Glacis bis in die Pclikangasse sich erstreckt/ hat eine unebene
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie