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Wiener-Neustadt. Schifff.-Tanal.—wiener Universität. Hl
Oct. 1835 durch die allgemeinen Sammlungen eingestoßenen bann Oel-
deö beläuft sich auf 257,630 Gulden 18 Kreuzer C. M., deren Ver-
theilung unter die Verunglückten nach Maßgabe ihrer Dürftigkeit von
einer hierzu aufgestellten Commission geschah. Sehr betrachtliche Zu-
fiüsse und zwar im Betrag von 423,507 Gulden 53 Kreuzer C. M. er-
langten die meisten beschädigten Realitäten-Besitzer von den verschiede-
nen Assecuranz-Anstalten, deren wichtige Vortheile sich auch bey dieser
Gelegenheit vollkommen bewährten. Nur diesem allseitigen glücklichen
Zusammenwirken konnte es gelingen, daß W.-N. nicht seinem gunzli-
chen Verderben unterlag, vielmehr die Verunglückten in den beruhi-
genden Stand gesetzt.wurden, ibre Häuser nach und nach wieder gänz-
lich herstellen und ihre Gewerbe wieder betreiben zu können.
Wiener-Neustädter Schifffahrts-Canal, in Niederöster-
reich, wurde auf den Vorschlag mehrerer patriotischgesinnter Manner
1795 zu bauen angefangen, um den Transport der Steinkohlen und
des Holzes zu erleichtern. In der Folge geschah die Ausführung dieser
Unternehmung auf kaiserl. Rechnung. Er hat auf der Oberflache 28,
auf dem Grunde 16 Fuß Breite, seine Tiefe benagt 4 Fuß. Seine An-
lage von Wien bis Wiener-Neustadt decrägt 3 Meilen in der
Länge, er geht über Larenburg um den Wienerlerg bis zur Linie,
durchschneidet sie und läuft durch die Vorstadt Landstraße herein bis an
das Glacis, wo sich vor dem Invalidenhause das große Bassin zum
Ausladen der Schiffe befindet, und von wo sein Ausfluß in die nahe
Donau Statt hat. Sein Abfall vom höchsten Puncte bey Wiener-
Neustadt bis zur Oberfläche der Donau beym Ausflüsse beträgt 55
Klafter, auf der ganzen Strecke sind 52 Schleußen angebracht. Es
wurden auch eigene Canalschiffe gebaut, welche 6 Fuß 8 Zoll in der
Brette, 3 Fuß 9 Zoll in der Tiefe, 72 Fuß in der Länge haben, eine
Last von 500 Centner führen und von einem Pferde qezogen werden.
Schon vor längerer Zeit wurde dessen Fortsetzung bis Oden bürg und
Raab auf 20ü Mei'.en in die Länge projeclirt; 1820 geschahen Local-
untersuchungen zur Fortsetzung dieses Wasserspiegels über Warasdin
bis an das adriatische Meer.
Wienersdorf, niederö'sterr. Dorf im V. U. W. W., mit 320
Einw., einem Brauhause und einer Baumwollspinn-Manufacrur im
Freybofe G r ü n mühl e.
wiener Universität. Der große Zuspruch der Jünglinge in der
Schule bey St. Stephan, und der Mangel des Unterrichts in den
höhern Wissenschaften, um mit demselben die Wißbegierde der Jugend
zu befriedigen, bewogen den Herzog Rudo l pH IV., und seine Brü-
der Albrecht I I I . und Leopold 111. mir Bewilligung des Papstes
Urban V., nach dem Muster der Universität zu Paris auch eine
ausgebreitetere Schule in Wien zu errichten, sie nebst den bestandenen
Lehrstühlen der freyen Künste mir.Kanzeln der Theologie, der Arzney-
kunde, der bürgerl. und geistl. Rechte, zu versehen, ihr besondere
Freyheiten zllzueignen, und zur Bequemlichkeit und Ruhe der Lehrer
und der Studirenden eine Gegend vom Burgthore an bis zum Schotten-
thore einzuräumen. Das Diplom ist vom I. März 1365, von Ru-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie