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Wolf, Franz Carl. — Wolfram.
dichte/ insbesondere aus dem frankisch-csrolingischen Sagenkreise, nebst
AuSzügen aus ««gedruckten oder seltenen Werken verwandtes Inhalts.
Ein Beytrag zur Geschichte der romantischen Poesie. Wien 1833^ Dazu
lieferte er Nachträge in die „Altdeutschen Blätter" von Haupt und
Hoffmann, l. Heft, Leipzig 1835. Mit seinem Collegen, Steph.
Endlicher, gab er die altdeutsche Volkssage: Von Bruoder Rauschen :c.,
Wien 1835, heraus. (Nur in 50 Exemplaren abgedruckt.) Nächstens
wird von ihm erscheinen: I'IorestI cle rilnag mo^erngZ ca5tell2N28 oto,
(Wien). Studium, Geschmack und Solidität bezeichnen W.'s Arbeiten.
Wolf, Franz Carl, trefflicher Zeichnenmeister, Kupferstecher,
Kunsthändler und Director der Hauptschule am Thein zu Prag, wo
er geboten cmrde. Sein würdiger Vater, der ein Rathsherr in der Neu«
stadr Prag, und zugleich ein vorzüglicher Zeichnenmeister und Ken-
ner der Malerkunst gewesen, hielt seinen Sohn sowohl in den Studien,
als zu seiner Lieblingskunst so glücklich an, daß er noch an ihm einen
vortrefflichen Künstler erlebte, und ihn unter die besten Schüler, die er
unentgeldlich gebildet, zahlte. Fernerhin machte er sich an der besagten
Schule um die Kunst und das Vaterland verdient. 1803—9 lieferte
er über 30 Kupfer zu H?eißner's historisch-malerischen Darstellungen
Böhmens.
wolfgang, St . , oberösterr. Marktflecken im iraunkreise, am
Abersee, erst seit dem 4. Febr. 1811 diesem Kreise zugetheilt, hat eine
Kirche/ deren Hochaltar als ein Meisterwerk altdeutscher Kunst bemer-
lenswerth ist. ,
wolfgang, Ot., am Weichselbach, oberö'sterr. Dorf im
Salzburger Kreise, in einem Seirenthale des Fuscherthals, mit einem
kalten Mineralbade> daS nach dem Gasteiner Wildbade das berühmteste
im Kreise ist, aber wegen Mangel an Unterkunft nicht mehr als 200
Curgaste zahlt.
Wolfgangersee, St . , s. Aberjee^
Wolfram, Ios., Bürgermeister zu Teplitz in Böhmen, ein
besonders in seinem Vaterlande und in Sachsen sehr geachteter Opern«
eomponist, ist am 21. Iuly 1789 zu Dobrzan in Böhmen geboren.
Im 11^ Jahre kam er aus dem väterlichen Hause in das Gymnasium zu
Pilsen, wo er bis 1805 verweilte, und sich in mancherley Composi«
tionen für das Pianoforte versuchte Nach vollendeten Studien in Pil-
sen bezog er die Prag er Universität, um die Rechte zu studiren, Hier
wurden seine Neigungen zur Musik in dem Grade entwickelt, daß W.
bald im Pianofortespiel ungewöhnliche Fertigkeit erlangte. Drechs-
ler (s.d.), Professor der Harmonielehre, und L. Kozeluch (s. d.),
Domcapellmeister, wurden seine Lehrer. Bald erschienen mehrere Stü-
cke im strengen Style, Lieder und Tanze von dem jungen W. im Sti-
che. 1811 ging er von Prag nach Wien. Sein Freund Mosche-
les (s. d.) verschaffte ihm hier in mehreren großen Hausern Eintritt
für den Unterricht im Gesang und Clavier. Hier schrieb W., nebst an-
dern kleinen Piecen, die Operette: Ben Haly, die bis jetzt noch nicht
aufgeführt wurde. 1813 verließ W.Wien, begab sich nach Böhmen
zurück, und hatte daS Glück, bald eitte Anstellung im Staatsdienste zu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie