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212 Zach, Franz Freyh. v.
in den Feldzügen gegen Frankreich die wichtigsten Dienste, und stieg von
Posten zu Posten, so, daß er 1798 als Geueralquartiermeister die Auf-
nahme der neu erworbenen venetianischen Provinzen leitete, und densel-
ben jene trigonometrisch- astronomische Methode zum Grund legte-,
wozu er schon früher die erste Anregung ge.geben. In den folgendenSeld-
zügen zeichnete er sich abermahls mehrfach aus, und erhielt nach der,
Schlacht von Novi.1799 das militär. Theresienkreuz und bald darauf,
lebenslängliche Personalzulage. 1801 wuche er sammt seiner Fann'lie
und Nachkommenschaft in erhoben; 1805
zum Feldmarschall-Lieutenant befördert. 4806 zum Gouverneur von
Trieft ernannt, erhielt er auch das Linien-Infanterie-Regiment Nr.
15 und das Commandeurkreuz des Leopold-Ordens. Nach dem Wlener.
Frieden 1809 erhieltZ.den ehrenvollen und wichtigen Auftrag der Granz-
berichtigung des an Frankreich abgetretenen Illyriens mit den französischen
Bevollmächtigten, wurde 1813 zum Commandanten von Olmütz er«
hoben, und erwarb sich auf diesem Posten durch eine Reihe von Jah-
ren neuerdings große Verdienste, nahwetttlich durch die äußerst zweck-
mäßige Leitung des Unterrichts der Militär. Jugend. 1825 trat er in
einen ehrenvollen Pensionsssand, wurde bey dieser Gelegenheit zum
Feldzeugmeister erhoben, und beschloß sein Leben den 22. Nov. 1826
zu Gratz. Im Drucke waren von ihm erschienen: Vorlesungen ü^er
Feldbefestigung, Vertheidigung und Angriff, mit gestochenen Planen,
Wien 1783; 2. Aufl., 1807; 3. Aufl., 18l0. — Elemente derMa-
növrirkunst, 2 Thle. mit Kupf., eb. 1312—14. Auch lieferte er meh-
rere gediegene Aufsätze in seines Bruders Franz Freyh. v. Z. (s. d.)
monathliche Correspondenz der Erd-und Himmelskunde, dann in Franz
Ios. Grafen v. Kinsky's Beytragen zur Ingenieurswissenschaft.
Zach, Franz Freyh. v., Bruder des Vorigen, berühmter
Mathematiker und Astronom, war den 4. Iuny 3754 zu Preß bürg
geboren. Nach vollendeter wissenschaftlicher Vorbereitung widmete er sich
den Kriegsdiensten in der k. k. Armee. Er begab sich später nach London
und trat dann aus den kaiserl. Diensten, worauf er mit Oberstlieute-
nantscharakter Obersthofmeister der verwitweten Herzoginn Carol ine
von Sachsen-Gotha wurde, die er 1804—5 auf einer Reise nach Frank-
reich begleitete, und dabey keine Gelegenheit unterließ, seine gediege-
nen Kenntnisse noch mehr auszubilden. 1806 legte er die Direction der
Sternwarte bey Seeberg, die er seit mehreren Jahren mit Einsicht
und rühmlichem Eifer geführt hatte, nieder, und lebte fortan im Ge-
folge der Herzoginn, immer thätig für die Wissenschaften beschäftigt. So
wirkte er z. B. bey der Anlegung einer Sternwarte in Neapel und
dann bey der Erbauung einer andern bey Lucca eifrigst mit. 1820
wurde er zum Generalmajor ernannt; spater machte er eine Reise in die
Schweiz, hielt sich eine Zeitlang zu Genf, dann zu Elfen au bey
Bern auf, reiste dann nach Par is und starb daselbst den 2. Sept.
1332. Seine werthvollen Schriften, in welchen sich Gründlichkeit der
Ansichten mit Faßlichkeit und Klarheit der Darstellung und des Vortra-
ges vereinigen, sind: I>e vera latitu^ine et longitu^ine ßeoßrapln-
I f d m. K., Erfurt 1794. — Nov26 et cori-eclae wbulae
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie