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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
Seite - 255 -
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3 i z- k a. 255 stelle der politischen Wissenschaften lan der k. k. Theresianischen Ritter- akademie; 1600 wurde er Hof- und Gerichtsadvocat. Von 1d()4 an supplirte er zugleich die Lehrkanzel der Statistik an der Wiener Hoch- schule. l310 wurde er ordentl. Professor der Statistik an derselben und zugleich Mitarbeiter bey der k. k. Hofcommission in politischen Gesetzsa- chen in der Eigenschaft eines referirenden Redacteurs. Seine Musiezeit verwendete Z. a:if das genaue und sorgfältige Studium der Stati'Uk, Geschichte, der Justiz- und politischen Gesetze, dann jener Sprachen, in welchen die classischen Werke dieser Fächer "verfaßt sind, endlich zu mehreren statistischen Reisen nicht nur durch alle Provinzen des österr. Kaiserstaates, sondern auch durch Bayern, Würtembcrg, Sachsen, Preußen und einen Theil der Schweiz. Er starb zu Wien den 5. April 1824. Im Drucke waren von ihm erschienen: Juristisch-politische Be- merkungen über den Begriss einer Republik, Wien 1304. — Theoreti- sche Vorbereitung und Einleitung zur Statistik, eb. 1811. —Okono« misch-politische Betrachtung über die Handelsbilanz, eb. 1312. — Be- merkungen über das neue Grundsteuersystem, eb. 1823. Außerdem ar- beitete er seit Entstehung der Wiener Literaturzeitung, zu welcher er ebenfalls viel beytrug, als Redacteur des politischen und statistischen Fa- ches mit, so wie er auch zur Errichtung des Wiener Musik-Vereins thatig mitwirkte, endlich lieferte er auch Aufsätze wissenschaftlichen In - haltes zu mehreren Journalen des Inlandes. Zizka (Ziska) von Trocznow, Ioh., Feldherr der Hus- siten, geboren 1360 auf einem seinen Ältern gehörigen Meierhofe zu Trocznow im Budweiser Kreise, stammte aus einem altadeligen böhm. Geschlechte. Als Knabe verlor er das rechte Auge, ward Page am Hofe des Königs Wenzel IV. , und später Kämmerer. Er soll in seiner Jugend düsteren Geistes gewesen seyn, besaß a^er schon da- mahls große Anlagen. Seine ersten Kriegsdienste leistete er in dem deutschen Orden mit andern böhmischen Rittern wider die Polen und Litthauer, und focht den 15. Iuny 14lO für den Orden bey dessen blu- tiger Niederlage zu Tanneberg; dann diente er in Ungarn wider die Türken, und 1415 bey Az incour t den Engländern wider die Franzosen, und lebte dann am Hofe des Königs Wenzel. Die Ver- brennung von Huß und Hie ron ymus beseelte ihn mir Rache. Als Nic las von Hussinecz sich an die Spitze des mißvergnügten Bür- ger« und Bauernstandes stellte, gesellte sich Z. zu ihnen, und führte sie in Waffen am 15. April 1413 auf das Schleß. Bey einem Auf- zuge am 30. Iuly 14l 9 traf einen hussitischen Priester ein Steinwurf. Nun stürmten die Hussiten, geführt durch Z. , das Rathhaus, und warfen 13 Rathherren unter die Spieße des VolkeS. König Wenzel starb vor Schrecken über diesen Vorfall. Ehe Kaiser S ieg mund, ssm Bruder, die Regierung antrat, verstärkte Z. seine Macht, und als jener damit ansing, einige Hufftten hinrichten zu lassen, bildete er eine Verschworung, S ieg mund niemahls anzuerkennen. Z. erbaute auf dem Berge Tabor eine Stadt, wovon seine Partey den Nahmen Ta- boriten behielt, beseligteste, und erhob sie zum ersten Waffenplatze, von wo kriegerische Angriffe nach allen Seiten zu unternommen wur-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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