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Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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fällt, herrscht Unzufriedenheit, und eine Anpassung wird notwendig. Dieser Zustand kann entstehen durch Sinken der Place-Utility-Werte, zum Beispiel durch Push-Faktoren, oder durch die Erhöhung des Anspruchsniveaus, also beeinflusst durch Pull-Faktoren. Durch den Anpassungsdruck muss nicht unbedingt Wanderung stattfinden. Akteure verhalten sich nach der Theorie von Wolpert nicht als Maximierer von Nutzen, sondern nach dem Prin- zip des „Satisficing", also der Befriedigung ihrer Bedürfnisse, jedoch muss auch diese Entscheidung nicht optimal sein, da es Ungenauigkeiten und Beschränkungen der Informationen gibt. [vgl. Wolpert 1965, 161f.; Kalter 1997, 45f.] In einem ersten Schritt werden also die Handlungssets bestimmt. Darauf folgt eine Reaktion, die entscheidet, ob Akteure „Stayer", also im Land verbleiben, oder „Mover" werden, also migrieren. Diese Situation kann sich laufend ändern, da die Zufriedenheit mit der Situation schwan- ken kann. [vgl. Haug 2000, 9f.] Julian Wolpert [1965] stützt sich bei der Entscheidung, welche Orte ein Handlungsset beinhalten, unter anderem auf die Feldtheorie von Kurt Lewin [1951]. So hängen die Handlungsalternati- ven von „Bedürfnissen, vergangenen Erfahrungen und Fähigkeiten" [Kalter 1997, 46] ab. Hinzu kommen Einschränkungen aufgrund von Such- und Informationskosten. [vgl. Kalter 1997, 46] Relevant im Hinblick auf den Aktionsraum ist auch der Lebenszyklus. ,,Differences in sex, race, formal education, f amily income, and status are likely to find their expression early in shaping the area of movement and choice" [Wolpert 1965, 165]. Der Ansatz des Place-Utility-Konzepts von Julian Wolpert wurde von Lawrence A. Brown und Eric G. Moore [1970] weiterentwickelt. So gehen sie davon aus, dass als erster Schritt innerhalb von zwei Entscheidungsphasen ein Ver- gleich zwischen den Umgebungsstimuli und den momentanen Bedürfnissen des Haushaltes vorgenommen wird, die von individuellen Faktoren beein- flusst werden. Bei Unzufriedenheit gibt es drei Möglichkeiten: einerseits die Anpassung der Bedürfnisse, zweitens die Veränderung der Umwelt oder drittens der Umzug. Wenn die dritte Möglichkeit in Betracht genommen wird, wird mithilfe einer Kosten-Nutzen-Analyse der Place-Utilities ein neu- er geeigneter Zielort gesucht. [vgl. Haug 2000, 10] Der Ansatz von Juli- an Wolpert [1965] zeigt, welche (sozial-)psychologischen Korrekturen am Verhaltensmodell der Mikroökonomie möglich sind, wodurch ein realisti- scheres Bild der Individuen aufgezeigt werden kann. Vor allem das Prinzip 58
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Pflegekräftemigration nach Österreich Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien
Titel
Pflegekräftemigration nach Österreich
Untertitel
Eine empirische Analyse
Autor
Maureen Lenhart
Verlag
PETER LANG - Internationaler Verlag der Wissenschaften
Datum
2010
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
ISBN 978-3-631-75391-0
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
304
Kategorie
Medizin
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