Seite - 62 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
Bild der Seite - 62 -
Text der Seite - 62 -
nen auch Faktoren wie „Assimilierung und Akkulturation von Migranten
in den Aufnahme/ändern" [Faist 1997, 66] Einfluss auf die Entscheidung
nehmen. In diesem Zusammenhang wird schließlich noch ein Schritt weiter-
gegangen, indem die Frage aufgeworfen wird, wo - Herkunfts- oder Ziel-
land - ein/e Migrantin seine/ihre Ziele besser verwirklichen, da zumindest
teilweise eine gewisse Verbundenheit der Ressourcen mit dem Ort bestehen
kann. In der „Neuen Ökonomie der Migration" (siehe Näheres unter 2.3)
wird schließlich davon ausgegangen, dass Entscheidungen von einer Einheit
getroffen werden. Auch wenn einige Ansätze bestehen, die die strukturellen
Bedingungen hervorheben, so müssen auch Konzepte sozialer Bindungen
und sozialen Kapitals in die Theorie mit aufgenommen werden, um sowohl
die Mikro- als auch Makro-Ebene in die Analyse mit einschließen zu kön-
nen. [vgl. Faist 1997, 66ff.]
2.3 Neuere Ansätze in der Migrationsforschung
Seit den 1980er Jahren kam es zur Erweiterung der Migrationsforschung
und einer damit verbundenen Veränderung der Fragestellungen, weg von
,, Warum migrieren so viele Menschen?" hin zu „ Was hält die Migrations-
ströme aufrecht und gibt ihnen eine neue und eigene Qualität?" [Pries 1997,
32f.]. Die Bedingungen, die internationale Mobilität auslösen, können sehr
unterschiedlich sein. [vgl. Massey, Graem 1993, 448] Die Mängel in den
klassischen Ansätzen der Migrationsforschung und die Veränderungen
der Bedingungen für Wanderung machten es notwendig, neue Ansätze in
der Migrationsforschung zu suchen. So wurde eine Reihe von alternativen
Theorien entwickelt. Dazu zählen unter anderem die Bereiche der transna-
tionalen Migration, die Migrationssysteme, die sozialen Netzwerke und das
soziale Kapital [vgl. Haug 2000, 16], um nur eine Möglichkeit der Eintei-
lung der verschiedenen Aspekte aufzuzeigen. [vgl. Näheres Massey, Graem
1993, 448ff.; Pries 1997, 32ff.]
Ein wesentlicher Aspekt in den neuen Ansätzen ist jener der transnationa-
len Migration. ,,Der transnationale Charakter dieser Wanderungsbewegun-
gen liegt darin, dass die Migrantinnen als gesellschaftliche Akteure den wie
auch immer politisch organisierten Herrschaftsverband ihres Herkunftslan-
des verlassen, um sich grenzüberschreitend als ,Ausländer' in die Obhut
62
Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien