Seite - 110 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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als Arbeitsbereich als besonders betroffen dar. Die Möglichkeit beziehungs-
weise Notwendigkeit, eine Sprache zu lernen, kann jedoch auch als positiver
Anreiz für Migration gesehen werden. [vgl. Skar 2001, 47]
Auf Makro-Ebene kann der Faktor Sprache als Grund für Migration nur
schwer operationalisiert werden (siehe Tabelle 7). Eine Möglichkeit ist die
Diskussion der sprachlichen Distanz. Des Weiteren kann auch mithilfe der
Sprachausbildung in den einzelnen Ländern eine Aussage getätigt werden,
inwieweit Sprache als mögliche Barriere gesehen wird. Hier stellt, obwohl
es einige wenige Möglichkeiten gibt - im Gegensatz zur demografischen
Dimension-, vor allem die Mikro-Ebene eine Möglichkeit der Analyse dar.
Fragen nach der Sprachausbildung der einzelnen Personen und Fragen, in-
wieweit Sprache als Barriere oder Möglichkeit gesehen wird oder wurde,
können Aufschluss über die Bedeutung dieses Bereiches geben.
Tabelle 7: Operationalisierung der kulturellen Dimension
Faktor Operationalisierende Variablen auf Makro-Ebene
Sprache Sprachliche Distanz53
Vorrangige Sprachausbildung (Wie viel Prozent der Schüler gewisser Lern-
stufen lernen Deutsch, Englisch, Russisch?)
[Eigene Darstellung]
4.3.5 Politische Dimension
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die politische Dimension in einem
direkten Zusammenhang mit der legislativen Dimension (siehe Kapitel
4.3.6) zu sehen ist. Beinhaltet Erstere die politische Entwicklung von Län-
dern, komplettiert die legislative Dimension durch die rechtlichen Möglich-
keiten von Migration den politischen Einflussfaktor. Eine Abgrenzung ist
damit nicht vollständig möglich. In dieser Arbeit wird jedoch unter dem
Begriff der politischen Dimension die politische Situation in einem Land
umschrieben - dies umfasst politische, religiöse und persönliche Freiheiten
von Individuen. Politische Instabilität als Einflussfaktor von Migration zieht
seine Spuren durch die jüngere Geschichte Europas, vor allem seit den 30er
Jahren des 20. Jahrhunderts [vgl. Nygard, Stacher 2001, 129; Stalker 2002,
53 Eine Analysemöglichkeit bieten Michele Belot und Sjef Ederveen [2005] in ihrem
Artikel an.
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien