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Hollifield 2004, 885] Hierzu zählt einerseits eine restriktive Politik - am
Beispiel der Länder, die dem Warschauer Pakt angehörten, zu beobachten
[vgl. Nygard, Stacher 2001, 129] - andererseits die Entwicklung in der Eu-
ropäischen Union, die vor allem seit der Erweiterung im Jahr 2004 trotz
Übergangsbestimmungen bezüglich des Zuganges zum Arbeitsmarkt offene
Grenzen verfolgt. [weiterführende Literatur Nowotny 2007, 60ff.] Ein wei-
terer Bereich der legislativen Dimension, die mit der Migrationspolitik ein-
hergeht, ist jene der Möglichkeiten, für eine Arbeitserlaubnis ansuchen zu
können. Auch hier spielt die Politik der Europäischen Union eine wesent-
liche Rolle, vor allem für die neuen EU-Mitgliedstaaten. Damit gehen die
Anerkennungsmöglichkeiten der beruflichen Qualifikationen innerhalb der
Europäischen Union einher. [vgl. Mossialos et al. 2002, 75ff.] Beide Berei-
che vermindern durch die Senkung von Barrieren die Migrationskosten.
Auf Makro-Ebene kann, ausgehend von den einzelnen Gesetzen, vor allem
die Nostrifikationsdauer und die Zahlen betreffend Arbeitserlaubnisse er-
hoben werden, die wiederum im Zusammenhang mit der Migrationspoli-
tik Aussagen über den Einfluss dieser Dimension zulassen (siehe Tabelle 9).
Auch auf Mikro-Ebene wird auf diese drei Faktoren Bezug genommen und
der Frage nachgegangen, inwieweit gesetzliche Bestimmungen Einfluss auf
die Entscheidungen von Pflegekräften haben.
Tabelle 9: Operationalisierung der legislativen Dimension
Faktoren Operationalisierende Variablen auf Makro-Ebene
Gesetze55 EU- und nationale Gesetze zu Ein- und Auswanderungs-
bestimm ungen
Nostrifikation Gesetzliche Grundlagen während der Nostrifizierung
Nostrifikationsdauer
Arbeitserlaubnis Zahl der ausgestellten Arbeitserlaubnisse
[Eigene Darstellung]
55 Eine Erweiterung stellt die Entwicklung der Mitnahme sozialer Ansprüche - Pensi-
onsansprüche - dar. Dieser Einflussfaktor findet an dieser Stelle nur Erwähnung und
wird in der Folge nicht analysiert.
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien