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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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II. SAMMELSTRATEGIEN94 Das erste Jahrzehnt nach der Wahl zum römisch-deutschen Kaiser stellte somit die intensivste Phase des Ausbaus der Sammlung dar. In den von Franz geführten Ausgabenbüchlein lassen sich zwischen 1793 und 1805 re- gelmäßige Hinweise auf Porträtankäufe zu Beträgen zwischen 300 fl. und 1500 fl. finden.286 Alleine durch jene Erwerbungen, für die sich Nachweise in Form von Quittungen erhalten haben, lassen sich für diesen Zeitraum Ankäufe von insgesamt mehr als 15.000 Einzelblättern belegen, wobei hier die rund 14.000 Blätter umfassende Porträtsammlung Brandes’ nicht be- rücksichtigt ist. Als Empfänger der Ware ist auf den Quittungen meist der Kaiser persönlich angeführt, die Bezahlung erfolgte dann etwa über seinen Kabinettsekretär oder im Ausland über einen Reichshofratsagenten. Es gelang Franz als Großabnehmer in- und ausländischer Kunsthändler und -kommissäre, die öffentlichen Kupferstichauktionen dieser Jahre gezielt zur Vermehrung der eigenen Sammlungsbestände zu nutzen. Die Porträtsamm- lung wurde in diesem Zeitraum mit einer ansehnlichen Menge an Material bereichert. 4.1.4 Der eigenhändige „Catalogue de Portraits“ Das älteste überlieferte Verzeichnis in Zusammenhang mit der Porträts- ammlung ist der handschriftliche „Catalogue de Portraits“, der sich heute in Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek befindet.287 Der einbändige Katalog ist nicht nur der früheste Beleg für die Auseinandersetzung des Erzherzogs mit der eigenen Sammlung, er ist auch Zeugnis seines Bestrebens, diese beständig zu vermehren. Ein Vergleich mit späteren handschriftlichen Aufzeichnungen des Kai- sers lässt deutlich erkennen, dass das Verzeichnis, wie bereits Rudolf Payer von Thurn feststellte, aus der Jugendzeit des späteren Kaisers stammt.288 Es lasse sich darin gar, so Payer von Thurn, die Entwicklung seiner Hand- schrift vom „knabenhaft unfreien Anschluss an die Vorlagen des Schreib- lehrers“ bis zur Ausbildung der individuellen Handschrift verfolgen.289 Der überwiegend in französischer Sprache abgefasste Katalog, bestehend aus 255 Bögen in drei Faszikeln, die später, teilweise beschnitten, zusammenge- bunden und auf dem Rücken mit der Bezeichnung „Catalogue de Portraits“ 286 ÖNB, BAG, FKB 45569. Die entsprechenden Einträge lauten etwa „dem Johann Cappi für Kupferstiche“, „für Kupferstiche dem Artaria“ usw. 287 ÖNB, BAG, FKB 28032/8, „Catalogue de Portraits“. 288 Payer von Thurn (1927). 289 Ebenda, S. 69.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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