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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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II. SAMMELSTRATEGIEN102 er aber ein frühes Beispiel für einen kennerschaftlichen Zugang des Samm- lers, dokumentiert durch sachkundige Kommentare und Anmerkungen, mit denen er einzelne Einträge versah. Sie deuten auf eine routinierte Wahrneh- mung bei der Betrachtung druckgrafischer Porträts. 4.2 Erwerbungen durch Agenten Im Sinne einer breit angelegten Akquisitionspolitik, die Franz konsequent verfolgte und die auf mehreren Faktoren beruhte, standen ihm neben den Erwerbungen auf dem Wiener Kunstmarkt, die er sich in großem Umfang selbst vorbehielt, erfahrene Händler mit weiträumigen Kontakten zur Seite, die das Angebot des Kunsthandels kannten und auf in- und ausländischen Auktionen Gebote für den Kaiser abgaben. Doch begann er auch früh, sich weitere Zugänge zum Grafikmarkt zu erschließen, insbesondere zu Stätten der Porträtstichproduktion, die nur durch die Aussendung von Kunstagenten erreicht werden konnten, die vor Ort reisten, um das Angebotene zu sichten. Bis zum Jahr 1813 bediente sich Franz zweier Agenten, die mit der Lie- ferung von jährlich mehreren hundert Bildnissen für die Porträtsammlung samt dazugehöriger Lebensbeschreibungen beauftragt wurden. Diese bedeu- tende Rolle kam zwei Beamten aus dem weiteren Umfeld des Kaisers zu, Johann Baptist Skall (1774–1832) und Joseph Sonnleithner (1766–1835). Beide waren nicht nur zur gleichen Zeit als Beamte an verschiedenen Stellen des Hofes beschäftigt, sie wandten sich beide auch im selben Jahr, 1799, mit unterschiedlichen Konzepten für großangelegte Druckwerke an den Kaiser, die letztendlich scheiterten. So plante Skall eine mehrbändige Sammlung von Biografien und Bildnissen berühmter Generäle, Admiräle und Staats- männer, Sonnleithner eine mehrbändige Geschichte der Musik mit Bildnis- sen und Biografien berühmter Tonsetzer. Letztlich wurden beide vom Kaiser mit der regelmäßigen Lieferung von Porträtstichen aus dem In- und Ausland für seine Sammlung beauftragt. Dabei sollte Skall zunächst Bildnisse und Biografien von Generälen, Admirälen und Staatsmännern beschaffen, Sonn- leithner die von Gelehrten und Künstlern. Die Tätigkeit Skalls und Sonnleit- hners als Agenten für die kaiserliche Porträtsammlung dauerte schließlich mehr als ein Jahrzehnt. 4.2.1 Johann Baptist Skall, Hofbeamter und -chronist Johann Baptist Skall wurde 1774 in Ungarn geboren. Schon als Jugendli- cher wurde ihm von Kaiser Joseph II. ein königlich ungarisches Studien-Sti-
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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