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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 119 lung in der Porträtsammlung des Kaisers fand. Bereits Anfang der 1770er- Jahre nahm der polnische König Stanislaus II. August über seinen Gene- ral Carl Friedrich Ernst von Cocceji Verhandlungen mit Brandes über den Verkauf der Sammlung auf, welche schließlich scheiterten.375 Katharina II. von Russland und deren Ziehsohn Herzog Peter Friedrich Ludwig von Ol- denburg, der später die Brandes’sche Privatbibliothek erwarb, wurde die Kupferstichsammlung wenige Jahre vor Brandes’ Tod zum Kauf angeboten, jedoch ohne Erfolg.376 1790 erschien in Johann Georg Meusels „Museum für Künstler und für Kunstliebhaber“ unter der Rubrik „Vermischte Nachrichten“ die öffent- liche Anzeige, Herr Hofrat Brandes in Hannover sei gesonnen, „sein sehr beträchtliches Kupferstichkabinet zu veräussern“.377 Der anschließende, in französischer Sprache verfasste Text erläutert, dass Brandes, der bislang alle Kaufangebote, seien sie von gekrönten Häuptern oder sonstigen Per- sonen gekommen, zurückgewiesen hat, nun aber, nachdem ihn seit einigen Jahren eine Augenkrankheit belaste, bestimmt habe, sein Kabinett voll- ständig und zu angemessenen Bedingungen zur Verfügung zu stellen.378 Die Porträtsammlung wird dort mit 15.000 Blättern angegeben, der größte Teil davon auf Papier „format d’atlas“ aufgezogen und in rotem Leder, prachtvoll vergoldet, gebunden. Liebhaber, die mehr Details zu dem prachtvollen Kup- ferstichkabinett erfahren möchten, welche in umfangreichen handschriftli- chen Katalogen erschlossen ist, mögen sich an den Direktor der Göttinger Universitätsbibliothek, Christian Gottlob Heyne, oder dessen Mitarbeiter wenden, die ihnen die Kataloge übermitteln. Georg Friedrich Brandes starb am 6. September 1791. Die Erben, dar- unter sein Sohn, der Hannoveraner Jurist und Reformkonservative Ernst Brandes, wollten die Sammlung nun auf schnellem Wege verkaufen, je- doch unter der Bedingung, dass sie als Gesamtensemble erhalten bleibe. Als Vermittler konnte man den Verleger Friedrich Justin Bertuch, Gründer des Weimarer Industrie-Comptoirs, gewinnen. Vier Monate nach dem Tod Georg Friedrich Brandes’ erschien in dem von Bertuch herausgegebenen „Journal des Luxus und der Moden“ die öffentliche Anzeige, dass die Erben des Hofrats wünschen, „das dieß kostbare, mit großer Kenntnis, Fleiß und Sorgfalt gesammelte, und so vortrefflich bearbeitete Kabinet, welches über 375 Brakensiek (2003), S. 438. 376 1790 kaufte Herzog Peter Friedrich Ludwig die Bibliothek, ihre 22.000 Bände wurden als „Herzogliche öffentliche Bibliothek“ 1792 zu großzügigen Benutzungsbedingungen im Oldenburger Schloss aufgestellt. Crusius (2008), S. 53. 377 Meusel (1790), S. 374. 378 Ebenda, S. 375.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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