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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN180 sich bereits in der Bibliothek des Kurfürsten August mehrere Werke, die grafische Porträts enthielten. Die ursprünglich ebenfalls im Residenzschloss untergebrachte kurfürstliche Bibliothek wurde 1574 nach Schloss Annaburg überführt. Im Zuge der Verlagerung wurde der erste Katalog angelegt, der sich heute in der Sächsischen Landesbibliothek befindet.566 Das Verzeich- nis, welches einen Bestand von 1722 Bänden erfasst, enthält eine Abteilung, in der neben Werken zu Architektur und Perspektive auch „Kupferstichen Contrafacturn und sonst allerley figurn und gemahl“ verzeichnet sind. Dort findet man zwischen Vermessungs- und Festungslehren, Perspektiv- und Zeichenschulen sowie kartografischen Werken immer wieder Eintragungen, die sich auf gedruckte Bildnisfolgen beziehen. Unter ihnen ein Porträtwerk mit Bildnissen von 28 römischen Päpsten samt deren Lebensbeschreibun- gen567, Johann Agricolas Bildnisvitenbuch der sächsischen Herzoge, Fürsten und Kurfürsten568, ein französischsprachiges Porträtwerk sämtlicher Könige von Frankreich569, ein Folioband mit den Bildnissen römischer Kaiser und Gelehrter von Jacopo da Strada570 sowie ein Band mit Kupferstichporträts nach Münzen Abraham Ortelius’.571 In der Kunstkammer des Kurfürsten war der überweigende Teil der Handzeichnungen und Druckgrafik in ei- nem eigenen Bücherschrank untergebracht. Dieser zählte jedoch nicht zur kurfürstlichen Bibliothek, sondern fungierte quasi als „Fachbibliothek“ der Kunstkammer.572 Hier war die Mehrzahl der zu Alben gebundenen oder in Klebebänden verwahrten Druckgrafiken aufgestellt. Die früheste zuverläs- sige Quelle zur Kunstkammer, das 1587 angelegte Inventar, welches sich heute im Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden befindet, dokumentiert hinsichtlich der Themenverteilung grafischer Werke innerhalb der Kunst- 566 Dresden, SLUB, Bibl. Arch. I. Ba 20, Registratur der bucher in des Churfursten zu Saxen liberey zur Annaburg, 1574. 567 Ebenda, fol. 87v, „Contrafet der Romischen Bäbste derer in der zal 28 sampt den Sum- marien Ihres Lebens“, wahrscheinlich handelt es sich um Onofrio Panvinios „Accuratae effigies Pontificum Maximorum […], Strassburg, 1573. 568 Ebenda, fol. 88r, „Warhafftige Abcontrafactur und Bildnus aller GrosHertzogen, Chur und Fuersten, welche vom Jahr nach Christi Geburth, 842. bis auff das jetzige 1563. Jahr, das Landt Sachssen, Löblich und Christlich regieret haben […], Wittenberg, 1563. 569 Ebenda, fol. 88v, „Contrafacturn aller Konige in Frannckreich in Kupfer gestochen mit Frantzosischer sprach gedruckt“, wahrscheinlich George Bernards „Cronique sommaire- ment traictee des faictz heroiques de tous les Rois de France […], Lyon, 1570. 570 Ebenda, fol. 89r, „Contrafacturn unnd bildnüs etzlicher alten Keiser Keyserin Unnd an- derer fürnehmer Romisch persones mit der feder gerissen und getuscht Die Strada von M gn[ä]d[ig]st[en] h[errn] gelihen in folio“. 571 fol. 90r, „Allerley Contrafet alter heidnischer personen die man von alten Müntzen in Kupfer gestochen und in druck augeben hat durch Abraham Orteln zu Antorff“. 572 Vgl. Melzer (2010), S. 149, S. 166.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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