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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 249 7.7.2 Die Systematik als Modell für die Porträtgalerie im Musée historique de Versailles Zeitgleich mit der Anlage der Klebebände wurde ein weit umfangreicheres Projekt in Angriff genommen, welches den König über mehrere Jahre be- schäftigen sollte. Ab dem Jahr 1833 wurde das ehemalige Königsschloss in Versailles, Hauptresidenz der absolutistischen Könige von Ludwig XIV. bis zur Französischen Revolution, im Auftrag Louis-Philippes zu einem monu- mentalen „Musée historique“ umgestaltet, das der Bevölkerung den Ruhm Frankreichs anhand von Darstellungen bedeutender Ereignisse und Per- sönlichkeiten der französischen Geschichte jeglicher politischen Ausrich- tung näherbringen sollte. Die nationalästhetisch konzipierte Galerie auf geschichtsträchtigem Areal verstand sich als Bestandteil der kollektiven Erinnerung und als Apell an ein gemeinsames Nationalempfinden aller Franzosen.785 Nachdem das alte Königsschloss, Symbol einer überkomme- nen Herrschaftsform, vom Abriss bedroht war, setzte man es 1832 auf die „liste civile“ des Königs, um den Staatshaushalt zu entlasten. Dieser ließ es von 1834 bis 1837 auf eigene Kosten umbauen, um es am 10. Juni 1837, anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten des Thronfolgers Ferdinand Philippe mit Prinzessin Helene zu Mecklenburg-Schwerin, in neuer Funktion der Be- völkerung zu übergeben. Wie sein Architekt Frédéric Nepveu protokollierte, besuchte der König während des Umbaus annähernd vierhundertmal das Schloss, um Anweisungen zu geben.786 Die ehemals vom Sonnenkönig und dessen Gemahlin bewohnten „Grands Appartements“, der dem Krieg gewidmete „Salon de la Guerre“, die „Galerie des Glaces“ und der „Salon de la Paix“ wurden nicht verändert. Sie wur- den zur Illustration der Geschichte in den Rundgang einbezogen. Im ersten Obergeschoß wurde die heute noch bestehende „Galerie des Batailles“ mit 33 großformatigen Schlachtengemälden herausragender Siege der französi- schen Geschichte von Zülpich (496) bis Wagram (1809) errichtet, fünf „Sal- les des Croisades“ mit Darstellungen von Kreuzzügen ins Heilige Land, ein „Salle de 1792“ mit Generälen und Marschällen der Revolution, ein dem Re- volutionsjahr 1830 gewidmeter „Salle de 1830“ sowie mehrere dem Empire gewidmete Räume. Im Erdgeschoß des Corps de Logis wurden die ehemaligen Appartements des Dauphins, der Dauphine und der Mesdames komplett aufgelöst, um sie zu 785 Zu den Hintergründen vgl. Cvetkovski (2010), S. 260–265, bzw. Gaehtgens (2010), S. 185. Zur Geschichte des Museums: Laborde (1841), Francastel (1930), Constans (2000). 786 Chantilly, Bibliothèque du château, Ms 1349–1352, Procès-verbaux des visites de Lou- is-Philippe à Versailles.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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