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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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Musil steht in einer Reihemit Schriftstellern, Philosophen und Gesellschafts- theoretikern,diesichzuBeginndes20. Jahrhunderts„mitder ‚versuchsweisen‘ Erforschung von Noch-Nicht-Gewusstem“ beschĂ€ftigt „und dabei die intellek- tuellen, kulturellen, politischen und wissenschaftlichen Begrenzungen ihrer Disziplinenâ€œĂŒberschrittenhaben.72 Vor allemdiebiographischenDokumente spieleneinewesentlicheRolle fĂŒr den Prozess, Leben entsprechend seiner vielenMöglichkeiten darzustellen. Die WidersprĂŒchlichkeiten der Dokumente ĂŒber Edison veranlassten Nye zu einer biographischenErkenntniskritik. ChronologieundEntwicklungsgestus,dieklas- sischeBiographienzumeistprĂ€gen,unterlĂ€uftNye, indemereinebegrenzteZahl vonBerichten unddie darin enthaltenenKontradiktionendiskursanalytisch ge- genĂŒberstellt. Dadurch werden biographische Inszenierungen ersichtlich, die einen einheitlichen Subjektbegriff obsolet werden lassen; abgesehen von den von Edison gesetzten SelbstentwĂŒrfen, zĂ€hlt Nye acht unterschiedliche Edison- Figuren,alsounterschiedlicheSubjektivierungenderPersonnamensEdison,die zwischen1870und1880vonderPressemodelliertwurden.73 ZehnJahrevorNyesStudiehattebereitsRolandBarthesdengeschlossenen Autorbegriff kritisch reflektiert: „Der aus seinem Text heraus- und in unser LebeneintretendeAutor ist keineEinheit“, soBarthes, „er ist fĂŒrunsganzein- facheineVielzahl von ‚Reizen‘, derOrt einiger zerbrechlicherDetailsunddoch Quelle lebendiger romanesker Ausstrahlungen.“ „Die Lust am Text“ fĂŒhre zu einer „freundschaftlichenWiederkehr des Autors.“74 Barthes erhebt das Frag- ment zurneuen,unkonventionellenund lustvollenMöglichkeit biographischer Erschließungen.ErbezeichnetdieseSplitteroderTeile einesLebens,die inkei- ner Relation oder Chronologie zueinander zu stehenbrauchen, ‚Biographeme‘. AuchMichel ShortlandundRichardYeo legen in ihren StudiendenFokus auf dieVielschichtigkeit derBiographien. Personen sollen ‚dezentriert‘positioniert undnur jeneTeilprozesse indenBlickgenommenwerden, die zuunterschied- lichenSubjektivierungsformenbeitragen.75 72 Roland Innerhofer und Katja Rothe: DasMögliche regieren. Einleitung. In: DasMögliche regieren.GouvernementalitĂ€t in der Literatur- undKulturanalyse.Hg. vonRoland Innerhofer, KatjaRotheundKarinHarrasser.Bielefeld2011,S.9–18,hierS. 11. 73 Vgl.Nye:NachThomasEdison,S.350. 74 RolandBarthes: Sade, Fourier, Loyola [1971]. Aus demFranz. vonMaren Sell und JĂŒrgen Hoch.FrankfurtamMain1974,S. 12. 75 Vgl.Michael ShortlandundRichardYeo: Introduction. In: TellingLives inScience. Essays onScientificBiography.Hg.vonMichaelShortlandundRichardYeo.NewYork1996,S. 1–44. 18 Einleitung:WiderspruchsgeisteinesBeamtendichters
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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