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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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„Unddaswollenwiruns jetztmerken füralleZeit: esgilt, dabei zusein.Undwollendafür sorgen, daßwirhinfort immeretwashabensollen,wobeimanseinkann.Dannwärenwir amZieldesdeutschenWegs,undMinnesangundMeistersang,HerrWalter vonderVogel- weide und Hans Sachs, Eckhart und Tauler, Mystik und Barock, Klopstock und Herder, GoetheundSchiller, Kant undFichte, BeethovenundWagnerwärendann erfüllt.–“Wie hängendenndiemit dir zusammen?Ah, ermeint vielleicht, daß sie enthoben sind. „Und dashatunseremarmenGeschlechtdergroßeGottbeschert!GottseiDank!“122 1.4 BiographiealsErinnerungsort AuchOrte, Ereignisse und Personen können im kollektiven Gedächtnis fixiert werden, sind inFormvonDichterhäusern topographisch lokalisierbar oder als Erinnerungsort lesbar.DerKanon ist indiesenFällendie steingewordeneLeis- tungsschau großer Persönlichkeiten, Schauplätze, Taten undWerke einer Na- tion, die in Abgrenzung oder im Vergleich zumKanon der anderen Nationen das Selbstbild bekräftigt und eine kulturelle, vor allem aber auch nationale Identitätmitherausbildet. Die dreibändige Ausgabe Deutsche Erinnerungsorte, die in Anlehnung an Pierre Noras in den 1980er und frühen 1990er Jahren verfassten Les lieux demémoireentstanden ist,123 belegt einenneueren (historiographischen)Beitrag zurErzeugungvonKlassizitätundKanonbildung.ZwarproblematisierendieHer- ausgeber inderEinleitungeineFestlegungaufdeutscheErinnerungsorteunddie strikteOrientierungamfranzösischenModell,dadeutscheGeschichtedurcheine späte Nationalstaatswerdung sehr viel heterogenere Erinnerungsorte erzeuge und aufgrund der historischen Ereignisse im 20. Jahrhundert wesentlich mehr Brüche, Krisen, Tragödien und Traumata zu bewältigen habe. Dennoch richte sichderFokusauf „Erinnerungsorte vonnationalerBedeutung“, denn in„unse- renErinnerungenerkennenwir,werwir sind,waswirwerdenwollenundworin wirunsvonanderenunterscheiden.“124Daswidersprichtder später formulierten europäischen Intention des Projekts, das nicht sinnstiftendwirkenmöchte und ‚Deutschland‘ vom historischen Standpunkt des jeweiligen Epochenkontextes aus betrachtet, den die Essays behandeln.125 Neben dieser Argumentation, die 122 KarlKraus:Die letztenTagederMenschheit. Tragödie in fünfAktenmitVorspielundEpi- log.FrankfurtamMain1986,S. 147 (1.Akt, 19.Szene). 123 Vgl. Pierre Nora (Hg.): Les lieux de mémoire. 3 Bde. Paris 1997; Étienne François und HagenSchulze (Hg.):DeutscheErinnerungsorte. 3Bde.München2001. 124 FrançoisundSchulze:DeutscheErinnerungsorte,S. 18undS. 13. 125 Vgl.FrançoisundSchulze:DeutscheErinnerungsorte,S. 19. 1 Biographie:GattungundTheorieamBeispielRichardSchaukals 33
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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