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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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Kontaktes sowieaufkünstlerischeund literaturbetrieblicheDiskurse.DieKorres- pondenzensindvon Interesse,dasich in ihnen InformalitätundFormalität (Pri- vatsphäre und öffentliches Agieren) überschneiden. Selbstverständlich ist die Analyse narrativenMustern unterworfen und besteht gerade nicht aus unkom- mentiertenNetzwerkgraphiken.So lohnenswert solchequantitativenAnsätze für dieBiographietheorieauchwären, einenachvollziehbareZusammenführungbe- ziehungsweiseeinschlüssigesNarrativ ist fürdieVerständlichkeitwichtig. EinweitererKritikpunkt anderNetzwerkforschung ist dieAussparungkogni- tiv-emotionaler Bedingungen, die das Handeln der Akteure mitbestimmen und den strukturellenRahmenbedingungen zur Seite gestellt werdenmüssten.148 Das ist fürSchaukalsUmgangmitdenAkteurenausseinenNetzwerkeneinentscheid- ender Punkt. Seine literarischen Verbindungen waren vielversprechend, doch ergab sich aus der Struktur nicht zwangsläufig eine günstigeKapitallage. Ander BeschaffenheitderNetzwerkelässtsicheinErfolg indenFelderndersozialenWelt nichtablesen.SchaukalsKognitionenhabenvermutlichdazubeigetragen,dasser bestimmteKarriereziele verfehlte. Nicht oder unzureichend funktionierendeNetz- werkverbindungen könnten auf kommunikatives Fehlverhaltenundauf einen zu starkenFokusaufEigeninteressenzurückzuführensein. EineweitereSchwierigkeit liegt inderdiachronenAbbildungvonNetzwerken und ihrenAkteuren.DiePersonen,mit denenSchaukalüberdie Jahre inKontakt stand,unddieStruktur ihrerVerbindungenvariiertensehrstark.DieseProzesse in geeigneter Formnachzuzeichnen, gehört zu den größtenHerausforderungen der Netzwerkanalyse, daNetzwerkeMomentaufnahmendarstellen.WeilNetzwerkun- tersuchungennur einenbegrenztenZeitraum indenBlicknehmen (können), zei- gen sie auch nur einen synchronenAusschnitt. Die diachrone Komplexität wäre kaumdarstellbar.DasumfassendeNetzwerkprojektzumKünstlerkreisHagenbund positioniert zum Beispiel in einer Netzwerkgraphik die zentralen Akteure, die SchauplätzederAusstellungenunddieVerbindungenuntereinander. Zeitlichdy- namische Abfolgen oder ästhetische Entwicklungenwerden auch darin nicht vi- sualisiert.SieweichenderGesamtdarstellungderNetzwerkeaufeinenBlick.149 Nichtzuletzt stellt sichdieFrage,obüberhauptvonSchaukal-Netzwerken dieRede seinkann.Handelt es sichbei denVerbindungennicht lediglichum „sogenannte kognitive, subjektiv wahrgenommene oder ‚eingebildete‘ Netz- 148 Vgl.Schweizer:Muster sozialerOrdnung,S. 126. 149 Vgl. die Netzwerkgraphik des Projekts „Hagenbund. Ein europäischesNetzwerk derMo- derne (1900 bis 1938)“: http://tools.fas.at/hagenbund/exhibition.html (zuletzt aufgerufen am 31. Juli 2019). 40 Einleitung:WiderspruchsgeisteinesBeamtendichters
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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