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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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II SchaukalsEinsatzmittel imSozialraum 1 Kapitalstruktur SchaukalsKapitalvolumen,alsodieSummealler ihmzurVerfĂŒgungstehenden Kapitalsorten, und seine Kapitalstruktur waren aufgrund historischer und ge- sellschaftlicherEntwicklungen inkonstantundunzuverlĂ€ssig.DaVolumenund Struktur Auswirkungen auf die soziale Laufbahn nehmen,1 lassen sich daraus RĂŒckschlĂŒsse auf seine literarischen Erfolge/Misserfolge ziehen, und es lĂ€sst sichanalysieren,wiediese imLaufe seinesLebensmitBriefpartnern,die selbst im literarischen Feld tĂ€tigwaren und daher seine Spielregeln kannten, disku- tiertwurden. Wasaber istmit InkonstanzundUnverlĂ€sslichkeitvonSchaukalsKapitalsor- tengemeint?Sein sozialesKapital, dieZugehörigkeit zuGruppen,war fragilund differierte zwischen Selbstwahrnehmung, Aspiration und tatsĂ€chlicher gesell- schaftlicherAnbindung.DasseitenlangeVerzeichnisseinerBriefpartnerkönnte– rein quantitativ schlussfolgernd – Ausdruck eines soliden Sozialkapitals sein. NĂ€her betrachtet zeigt sich jedoch, dass die vielversprechenden intentional ge- knĂŒpftenKontaktenichtautomatischKapital imliterarischenFeldgenerierten. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass Schaukal von bĂŒrgerlichen Strukturen wegstrebte. WĂ€hrend seiner Dienstzeit bei der Bezirkshauptmann- schaft in MĂ€hrisch-Weißkirchen (Hranice naMoravě), zu der er 1899 berufen wurde, suchteerAnschlussandieböhmisch-mĂ€hrischenAdelsfamilienDubskĂœ (MarievonEbner-Eschenbach),KinskyundGomperz.EineAnnĂ€herungerfolgte aufgrund strenger hierarchischer Standesgrenzen ausschließlichĂŒber inkorpo- rierte, habituelleMerkmale (aristokratischesGebaren), nicht aber ĂŒber objekti- vierte,ererbteMerkmale (GĂŒter,LĂ€ndereienundandereBesitztĂŒmer). BĂŒrgertum und Adel bezeichnen heterogene, vielschichtige Sozialgruppen, die abMitte des 19. Jahrhunderts auch „adelig-bĂŒrgerlicheMischkulturen“ sein konnten.2 Schaukal grenzte sichgesellschaftlichnichtnurnach ‚unten‘ab, son- dernversuchtedazu, sich ‚oben‘zuassimilieren.BeidenBemĂŒhungenwar–mit AusnahmederKontaktezummĂ€hrischenLandadel–mĂ€ĂŸigerErfolgbeschieden, 1 Vgl.Bourdieu:Die feinenUnterschiede,S. 195–196. 2 Gunter Heinickel: AdelsidentitĂ€t nach der StĂ€ndegesellschaft: Der preußische Adel in adelspolitischenBildernundVorschlĂ€genum1840. In:Adel undBĂŒrgertum inDeutschland I. Entwicklungslinien und Wendepunkte im 19. Jahrhundert. Hg. von Heinz Reif. Berlin 2008,S. 51–81,hierS. 51. OpenAccess.©2020CorneliusMitterer,publiziert vonDeGruyter. DiesesWerk ist lizenziertunterderCreativeCommonsAttribution4.0Lizenz. https://doi.org/10.1515/9783110619744-003
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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