Seite - 23 - in Schule während der Corona-Pandemie - Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
Bild der Seite - 23 -
Text der Seite - 23 -
Schule während der Corona-Pandemie
23DDS,
17. Beiheft (2021)
Hinzu kommt eine ausgesprochen schlechte und insbesondere regional, aber auch
überregional sehr heterogene Datenlage.
Daher ist es ist in hohem Maße erstaunlich, dass die KMK erst Ende Oktober 2020 be-
schlossen hat, selbst Daten zum Infektionsgeschehen an Schulen zusammenzustellen
und auswerten zu lassen (KMK, 2020l). Die ersten Daten zum Infektionsgeschehen
(in der 46. Kalenderwoche) veröff
entlichte die KMK am 27. November 2020 (KMK,
2020o). Unter der Adresse https://www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/
schulstatistik/schulstatistische-informationen-zur-covid-19-pandemie.html können
die wöchentlich veröff
entlichten Daten heruntergeladen werden. Auff ällig sind die
umfangreichen Fußnoten zu den bereitgestellten Daten, die nur den Schluss zulassen:
Die Daten der Länder sind untereinander nur bedingt vergleichbar.
Am 24. November 2020 teilte die KMK mit, sie habe eine Metastudie zur Auswertung
einschlägiger Corona-bezogener Studien zu Schulen, Schüler*innen, Lehrkräft
en und
allem weiteren Personal an Schulen sowie eine Studie zum Vergleich der Infek
tions-
risiken des Schulbetriebes mit den Infektionsrisiken von Schulbeteiligten in ande-
ren Lebensbereichen in Auft rag gegeben (KMK, 2020m und n). Dies ist natürlich be-
grüßenswert. Angesichts der immensen Bedeutung, die dem Infektionsgeschehen in
Schulen und dem Grad der Infektiosität von Schüler*innen für Entscheidungen zur
Gestaltung des Schulbetriebes während der Pandemie zukommt, sind der sehr späte
Beschluss zur länderübergreifenden Datenerfassung, die fehlende Vergleichbarkeit der
Daten und die späte Entscheidung zur Untersuchung der Infektionsrisiken in Schulen
im Vergleich zu anderen Lebensbereichen allerdings schwer nachvollziehbar.
Evaluation eingeleiteter Maßnahmen als Grundlage für Folgeentscheidungen
Den Pressemitteilungen zu den verschiedenen Gesprächen der Bundeskanzlerin mit
den Regierungschefi nnen und -chefs ist sinngemäß zu entnehmen, dass vor dem je-
weils nächsten Treff
en die Wirkung der beschlossenen Maßnahmen überprüft und
auf dieser Basis über Folgemaßnahmen entschieden werden soll. Im Sinne evi-
denzbasierten Regierungshandelns ist das zweifelsohne eine richtige Entscheidung.
Um so unverständlicher ist jedoch, dass bis jetzt keine für solche Evaluationen ge-
eigneten Datengrundlagen geschaff
en worden sind. Ebenso wenig nachvollzieh-
bar sind die Terminsetzungen für die jeweiligen Folgetreff
en. So war abzusehen,
dass das Treff
en am 16. November 2020 zu früh stattfand, um die Entwicklung des
Infektionsgeschehens nach den Maßnahmen des sogenannten „Lockdowns light“ be-
urteilen zu können, wenn man die Inkubationszeit und die Zeit bis zum Auft reten
von Symptomen nach einer Infektion berücksichtigt. Ebenso ist der Gesprächstermin
am 5. Januar 2021 unglücklich gewählt, da einerseits mögliche Neuinfektionen über
Weihnachten und den Jahreswechsel noch nicht vollständig erfasst sein könnten und
zudem über die Feiertage hinweg deutlich weniger getestet worden ist. In der Folge er-
geben die in der ersten Januarwoche berichteten 7-Tage-Inzidenzen ein möglicherwei-
Schule während der Corona-Pandemie
Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Titel
- Schule während der Corona-Pandemie
- Untertitel
- Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Autor
- Detlef Fickermann
- Herausgeber
- Benjamin Edelstein
- Verlag
- Waxmann Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-9331-5
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 236
- Schlagwörter
- Schule, Unterricht, Covid-19, Gerechtigkeit, Bibliografie, Lehre, Pandemie, Bildung, Studien
- Kategorien
- Coronavirus
- Recht und Politik