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Detlef Fickermann & Benjamin Edelstein
24 DDS, 17. Beiheft (2021)
se unrealistisches Bild des tatsächlichen Infektionsgeschehens und sind deshalb für
weitreichende Entscheidungen unter Umständen nur bedingt geeignet. Die Diskussion
über Folgemaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie kann so nur auf dem Niveau
des Austausches von ggf. interessengeleiteten Meinungen verbleiben.
4 Zu den einzelnen Beiträgen des Beiheft
es
Die thematischen Beiträge im ersten Teil des vorliegenden Bandes sind als gezielte
Ergänzung der im vorangehenden Band (Fickermann & Edelstein, 2020a) versammel-
ten Beiträge angelegt. Alle drei präsentieren empirische Analysen, die zum damali-
gen Zeitpunkt noch nicht vorlagen und die den Stand der Forschung zu „Schule und
Corona“ in einigen zentralen Punkten erweitern.
Mit ihrem Beitrag „Die Schulschließungen aus Sicht der Eltern“ legen Lena Nusser, Ilka
Wolter, Manja Attig und Sina Fackler eine der wenigen empirischen Untersuchungen
vor, deren Ergebnisse sich zumindest annäherungsweise auf die gesamtdeutsche
Bildungssituation verallgemeinern lassen. Datenbasis ist eine Zusatzerhebung des
Nationalen Bildungspanels (NEPS), in der Eltern von Sekundarstufenschüler*innen
dazu befragt wurden, wie sich die heimische Lernsituation während der mehrwöchi-
gen Schulschließungen im Frühjahr 2020 darstellte. Neben der Repräsentativität der
Daten, die durch eine sorgfältige Gewichtung an bundesdeutschen Bevölkerungs-
merk malen sichergestellt wurde, besteht eine Stärke der Untersuchung im längs-
schnittlichen Design, das es ermöglicht, Hintergrundinformationen etwa zur fa-
mi liären Situ ation, zur Lernmotivation und zu den Kompetenzständen der Schüle-
r*in nen aus früheren NEPS-Erhebungen einzubeziehen. Auf Grundlage dieser
Daten neh men die Autorinnen vier Aspekte des Distanzlernens in den Blick: die
von den Schüler*innen für das Lernen zu Hause aufgewendete Zeit, die (veränder-
te) Nutzung von Lernangeboten, die Zufriedenheit der Eltern mit der Schule so-
wie schließlich den in den Hauptfächern erzielten Lernerfolg. Die Bedeutsamkeit
der betrachteten Schüler*innenmerkmale variiert dabei je nach Analyse, wobei dem
Bildungshintergrund der Familie einzig mit Blick auf die Lernangebotsnutzung eine
gewisse Erklärungskraft zukommt.
Während sich Nusser et al. bei der Erfassung des Lernerfolgs vorerst auf die elterli-
chen Einschätzungen stützen müssen, können sich Denise Depping, Markus Lücken,
Frank Musekamp und Franziska Th
onke dieser Frage für Hamburg erstmalig an-
hand von Kompetenzdaten nähern. In ihrem Beitrag „Kompetenzstände Hamburger
Schüler*innen vor und während der Corona-Pandemie“ skizzieren die Autor*innen
zunächst das Hamburger System der KERMIT-Erhebungen, mit denen jährlich in
sechs Jahrgangsstufen Kompetenzstände aller Schüler*innen erfasst werden, um an-
schließend die alternativen Testinstrumente LERNSTAND und FLIP vorzustellen,
Schule während der Corona-Pandemie
Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Titel
- Schule während der Corona-Pandemie
- Untertitel
- Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Autor
- Detlef Fickermann
- Herausgeber
- Benjamin Edelstein
- Verlag
- Waxmann Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-9331-5
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 236
- Schlagwörter
- Schule, Unterricht, Covid-19, Gerechtigkeit, Bibliografie, Lehre, Pandemie, Bildung, Studien
- Kategorien
- Coronavirus
- Recht und Politik