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Denise Depping, Markus Lücken, Frank Musekamp & Franziska Th
onke
54 Steuerungsinstrumente und Evidenzquellen im
VergleichDDS,
17. Beiheft (2021)
Da durch die Ausbreitung der Corona-Pandemie ab Ende März 2020 bis zu den
Sommerferien Ende Juni 2020 der Unterricht in Hamburger Schulen gar nicht bzw.
sehr eingeschränkt stattfand, konnten die KERMIT-Erhebungen in der Primarstufe
(KERMIT 2 und KERMIT 3) nicht durchgeführt werden. Die Erhebungen KERMIT
5 und 7, die üblicherweise zu Beginn eines Schuljahres geschrieben werden, wurden
aufgrund von Risikoabwägungen nicht in der üblichen standardisierten Form mit ex-
ternen Testleitungen des IfBQ angeboten. Dadurch sollte verhindert werden, dass
Testleitungen zu sogenannten Superspreadern werden, die das Virus in den Schulen
verteilen.
3 Alternative Kompetenzmessungen während der Pandemie
Um den Schulen dennoch eine aussagekräft ige Diagnostik des Lernstandes ihrer
Schüler*innen zu ermöglichen, wurden vom IfBQ alternative Testinstrumente für
die Kompetenzmessung in den für die weitere Lernentwicklung zentralen Bereichen
Deutsch-Leseverstehen und Mathematik zur Verfügung gestellt.
Für die Entwicklung der alternativen Erhebungen LERNSTAND und FLIP waren drei
Überlegungen leitend:
1) Die unterstützende Funktion bei der datengestützten Schul- und Unter richts ent-
wick lung sollte aufrechterhalten werden. Die Schulen sollten ein Instrument zur
Kompetenzmessung nutzen können, das wie die KERMIT-Erhebungen belastba-
re Hinweise auf Stärken und Schwächen der Lernenden gibt, auf deren Grundlage
Anpassungen in der Gestaltung des Unterrichts vorgenommen werden können. Im
Gegensatz zu den KERMIT-Erhebungen sollten die Ergebnisse wesentlich schnel-
ler (bis zu 14 Tage nach dem Ende eines Testblocks) an die Schulen zurückgemel-
det werden, damit die Erkenntnisse zeitnah in die laufende Unterrichtsplanung
einfl ießen konnten. Die Möglichkeit der deutlich schnelleren Rückmeldung der
Ergebnisse ergab sich u. a. aus der Konzentration auf die beiden zentralen Test-
domänen Mathematik und Deutsch-Leseverstehen, die eine wesentlich schnellere
Dateneingabe zuließ.
2) Die Schulen sollten die Erhebung mit möglichst großer Flexibilität und mög-
lichst geringem Aufwand durchführen können. Da die Corona-bedingten Ver-
ände rungen ungewohnte Belastungen und neue Herausforderungen mit sich brin-
gen, z. B. die Entwicklung neuer Formen der Vermittlung der Lerninhalte und
der Bereitstellung von Lernmaterialien (digital, per Post usw.) sowie die Kom-
pensation der ausgefallenen Unterrichtsstunden, sollte der Mehraufwand durch
die Lernstandserhebungen möglichst gering gehalten werden. Deshalb war die
Teilnahme an FLIP 3 und FLIP 7 für alle Schulen freiwillig. Die Teilnahme an
Schule während der Corona-Pandemie
Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Titel
- Schule während der Corona-Pandemie
- Untertitel
- Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Autor
- Detlef Fickermann
- Herausgeber
- Benjamin Edelstein
- Verlag
- Waxmann Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-9331-5
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 236
- Schlagwörter
- Schule, Unterricht, Covid-19, Gerechtigkeit, Bibliografie, Lehre, Pandemie, Bildung, Studien
- Kategorien
- Coronavirus
- Recht und Politik