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Schule während der Corona-Pandemie - Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
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Die Kita- und Schulschließungen in der COVID-19-Pandemie 85Steuerungsinstrumente und Evidenzquellen im Vergleich DDS, 17. Beiheft (2021) möglich, die beide Strategien kombinieren. Ebenso gibt es Raum für Mischansätze, die darauf abzielen, Motive der öff entlichen Gesundheit sowie der Bildungs- und Betreuungspolitik in Einklang zu bringen. Nach einigen Wochen der Kita- und Schulschließungen rückte bei der Entwicklung von „Langfriststrategien“ zunehmend die Frage in den Mittelpunkt, wie die öff entli- che Gesundheit mit anderen, politikfeldspezifi schen Zielen abgewogen werden soll- te – etwa der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gleichheit der Bildungschancen, Ver meidung sozialer Isolation oder Abwendung wirtschaft licher Schäden (vgl. Viner et al., 2020; Scheiwe & Willekens, 2009). In Zeitpunkt und Form der Wieder- öff nungen von Kitas und Schulen spiegeln sich hierbei länderspezifi sche Abwägungen und Schwerpunktsetzungen deutlich wider. Welche „bildungs- und betreuungspolitischen Motive“ lassen sich unterscheiden? Scheiwe und Willekens (2009, S. 4) haben zwischen zwei Hauptmotiven für die Entwicklung der ECEC in Europa diff erenziert: dem Bedarf an öff entlicher Bildung einerseits und der Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit andererseits. Diese verschiedenen Hauptmotive hängen mit je unterschiedlichen Vorstellungen über Geschlecht und soziale Beziehungen zusammen. Das bildungsorientierte Modell baut auf der Idee auf, dass Kinder öff entliche Bildung brauchen und diese notwendig ist, um soziale Ungleichheiten in den Bildungschancen zu überwinden. Es tendiert somit zu einem universellen Einbezug, d. h. der Teilnahme (prinzipiell) aller Kinder an den Bildungsangeboten. Das zweite Modell fokussiert auf die Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit und die Arbeitsmarktpartizipation von Eltern (v. a. Müttern). Verbunden sind hiermit häufi g Motive der Geschlechtergleichstellung sowie öko- nomische Motive an der Schnittstelle von Arbeitsmarkt- und Betreuungspolitik. Entsprechend ist der Zugang zu den Einrichtungen teils an Kriterien gebunden, z. B. indem sie nur für Kinder berufstätiger Eltern zugänglich sind. Vor diesem Hintergrund haben wir argumentiert (Blum & Dobrotić, 2020), dass die unmittelbaren Krisenreaktionen bei Kita- und Schulschließungen mit der ge- wählten Strategie der Pandemieprävention in einem Land zusammenhingen, d. h. einem Hochrisikoansatz vs. Bevölkerungsansatz (vgl. Abb. 1 auf der folgenden Seite). Darüber hinaus spiegelt sich dann v. a. in den Wiederöff nungen, wie die Ziele im Bereich der öff entlichen Gesundheit mit den teilweise konkurrierenden „Kern- motiven“ der Bildungs- und Betreuungspolitik abgewogen wurden.
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Schule während der Corona-Pandemie Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
Titel
Schule während der Corona-Pandemie
Untertitel
Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
Autor
Detlef Fickermann
Herausgeber
Benjamin Edelstein
Verlag
Waxmann Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8309-9331-5
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
236
Schlagwörter
Schule, Unterricht, Covid-19, Gerechtigkeit, Bibliografie, Lehre, Pandemie, Bildung, Studien
Kategorien
Coronavirus
Recht und Politik
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