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„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Seite - 147 -
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147 Am 8. d. M. wurde durch den städtischen Kommissär Dr. Dollmayer die Anzeige erstattet, daß die Technische Hochschule von der Militärbehörde für die Be- quartierung neu einberufener Landsturmtruppen vom 15. d. M. ab in Anspruch genommen werden würde. Ueber die Anzahl der unterzubringenden Mann- schaft konnte damals Bestimmtes nicht angegeben werden. Der unterzeich- nete Rektor war im ersten Augenblicke der Ansicht, daß eine Fortführung des Unterrichtsbetriebes während der Dauer der Einquartierung ausgeschloßen sei und wandte sich sowol [!] an das hohe k. k. Ministerium für Kultus und Un- terricht als auch an die k. k. Statthalterei sowie an den mit der einstweiligen Besorgung der Gemeindegeschäfte der Stadt Graz betrauten Hofrat Under- rain, um Einflußnahme zur Abwendung des angekündigten militärischen Be- lages. Diese Schritte waren vergeblich, es erschien vielmehr am 12. d. M. eine Kommission an der Hochschule, welche die Räume, die dem Militär abgetre- ten werden konnten, besichtigte, und die unvermeidliche Notwendigkeit, 900 Mann daselbst unterzubringen, aussprach. Vorher hatte der unterzeichnete Rektor selbst die Möglichkeit erwogen, den Lehrbetrieb wenigstens in den un- teren 2 Jahrgängen der Bauingenieur-, Hochbau- und Maschinenbaufachschu- le ohne wesentliche Störung aufrechtzuerhalten, und dies hätte sich mittels einer vollständigen räumlichen Trennung des militärischen und des akademi- schen Betriebes dann durchführen laßen, wenn es möglich gewesen wäre, das ganze erste Stockwerk für diese Jahrgänge zurückzubehalten, wozu noch die ohnehin militärisch nicht belegbaren Räume der Lehrkanzel für Physik und für Mineralogie und Geologie im Erdgeschoß gekommen wären. Die chemische Fachschule wurde von der Störung überhaupt nicht betroffen, da nur eine ein- zige obligate Vorlesung derselben im Hauptgebäude abgehalten wurde, wel- che sofort in den wenig benützten Hörsaal der Lehrkanzel für Zoologie in der Maiffredygasse 2 verlegt werden konnte. Nachdem aber durch die erwähnte große Inanspruchnahme die Freihaltung des ersten Stockwerkes unmöglich gemacht war, sich aber anderseits zeig- te, daß die Räume der Lehrkanzel für Straßen- und Eisenbahnbau, nebst dem Hörsaal VIII - alles im 2. Stocke des Hauptgebäudes - für den erwähnten Belag nicht ausgeliefert zu werden brauchten, wenn auch die nun nutzbaren Hörsää- le Nr. V und VI im ersten Stockwerke hergegeben wurden, wurde ein zweiter Plan zur Aufrechterhaltung des genannten Lehrbetriebes in Erwägung gezo- gen, welcher Plan auch probeweise zur Ausführung gekommen ist. Hiernach werden die obligaten Vorlesungen für die ersten beiden Jahrgänge der genannten drei Fachschulen in den Hörsäälen Nr. II (Physik) und III (Minera- logie) nebst den Hörsäälen für Chemische Technologie (im Laboratoriumsge- bäude) und für Zoologie (Maiffredygasse 2) abgehalten, während für die Kon-
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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