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Nach 1918
Die schwierige Versöhnung - Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
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2 Andrea Di Michele um den Migranten den Zutritt zu verwehren. Nachdem Österreich 1995 der Europäischen Gemeinschaft beigetreten war und es aufgrund des Schenge- ner Abkommens drei Jahre später zum Abbau der Grenze gekommen war, schien klar, dass die im Herzen Europas gelegene Grenze zwangsläufig zu- nehmend an Bedeutung verlieren würde. Doch plötzlich schien das Rad der Geschichte zurückgedreht und die geschichtsträchtige Brennergrenze erneut an Wichtigkeit zu gewinnen. Nach Jahrzehnten ausgezeichneter bilateraler Beziehungen führte das plötzliche Wiederaufflammen der Brenner-Thematik vorübergehend zu heftigen Spannungen. Paradoxerweise wurde dadurch jedoch auch wieder ein gewisses Interesse am Nachbarland geweckt. So be- gann die italienische Presse sich endlich erneut mit Österreich zu beschäf- tigen, mit dessen internen Dynamiken, der Orientierung seiner politischen Kräfte und auch mit den Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Auch die Südtirolfrage wurde erneut zum Thema, als die österreichi- sche Regierung überlegte, den deutsch- und ladinischsprachigen Südtirolern die österreichische Staatsbürgerschaft zu gewähren. Die daraus entstande- nen Spannungen bewirkten, dass Italien seine Teilnahme am Außenminis- tertreffen in Wien absagte und die von Österreich verkündete Initiative aufs Schärfste verurteilte2. Auch über diesen Fall berichteten die Medien. Und so zeigte sich wieder einmal in aller Deutlichkeit, dass das Interesse am anderen Land eher an Einzelfälle gebunden ist und erst dann geweckt wird, wenn sich eine bilaterale Krise verschärft und/oder wenn das eine Thema, welches beide Staaten am meisten trennt und zugleich vereint, wieder salonfähig wird: Südtirol. Abgesehen von der öffentlichen Debatte stellt sich die Lage auch in historiografischer Sicht ähnlich dar: Auch in diesem Fall sind ein Austausch und ein beiderseitiges Interesse kaum vorhanden, während die Südtirolfrage ein Dauerbrenner ist und seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute übermäßig diskutiert wird. Im Bereich der Zeitgeschichte haben die italie- nischen Historiker bisher nur marginales Interesse an Österreich an den Tag gelegt, auch umgekehrt ist es nicht viel anders. Der Schwerpunkt liegt eher auf ein paar wiederkehrenden Themen, die punktuell angeschnitten werden. 2 Die diplomatische offizielle Mitteilung vom 17. September 2018 ist auf der Webseite des italienischen Außenministeriums verfügbar: https://www.esteri.it/mae/it/sala_stampa/ archivionotizie/comunicati/2018/09/austria.html.
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Die schwierige Versöhnung Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
Titel
Die schwierige Versöhnung
Untertitel
Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
Autoren
Andrea Di Michele
Andreas Gottsmann
Luciano Monzali
Herausgeber
Karlo Ruzicic-Kessler
Verlag
Bozen-Bolzano University Press
Ort
Bozen
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-88-6046-173-5
Abmessungen
16.0 x 23.0 cm
Seiten
616
Schlagwörter
20. Jahrhundert, Österreich, Südtirol, Italien, Geschichte
Kategorien
Geschichte Nach 1918
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