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Österreichs Staatsidee
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s Finsterniß und Kälte ihren wahren Sinn und Inhalt erhalten, ebenso auch die Freiheit dort nicht existiren könne, wo es zum Gegensätze leine Knechtschaft giebt und daß die Sklaverei der Einen die natürliche Basis und Vorbedingung der Freiheit der Anderen sei. Der Werth und die Würde des Menschen haben, Gott Lob, in unserer Zeit bereits eine so allgemeine Anerkennung gefunden, daß es z. B. in einer gebildeten Gesellschaft Niemand wagen würde in tdv8i behaupten zu wollen, ein Mensch könne als bloße Sache oder als Eigenthum eines Anderen geboren werden; verenden ja bereits jene Horden von Weißen, die solche Lehren praktisch mit dem Schwerte in der Hand vertheibigen, ebm jetzt im Süden der Vereinigten Staaten Amerikas. Die Wahrheit, daß alle Menschen, weß Stammes, Glaubens und Standes sie auch fein mögen, Söhne eines Vaters im Himmel sind, gehört unter die edelsten Grundsätze und Merkmale des christlichen Glau- bens; und wiewohl sie dadurch, daß in den Schooß der Kirche hochmüthige, räuberische und eroberungssüchtige Böller, die ihren heidnischen Gelüsten nicht entsagen wollten, aufgenommen wurden, für den weitaus größeren Theil des Christenthums mehr als ein Jahrtausend hindurch im Dunkeln blieb, wurde sie doch nie zur Gänze unterdrückt und vernichtet, fondern strebte, nicht felten auch von verschiedenen ketzerischen Sekten unterstützt, wie ein lebens- fähiger Keim nach immer mächtigerer Entwickelung, bis ihr enblich die franz. Philosophie des XVIII Jahrhunderte« zum vollständi- gen Siege verhalf. Die allgemeine Geltung der Wahrheit, daß es im gefammten Menschengeschlechts keinen anderen wesentlichen Unterschied gebe, als den höheren oder niederen Grad der Geistes- entwickelung desselben, daß ferner ein Mensch nie und nimmer nur bloßes Hab und Gut eines Anderen sein könne, sondern daß er stets ein Individuum bleibe, welches von Gott mit Vernunft und freiem Willen begabt und für all fein Thun und Wollen moralisch verantwortlich ist —die Geltung dieser Wahrheit erlangte in den letzten Jahren auch im Osten Europas durch die Vefveinng der russischen Leibeigenen und die Einführung anderer großen Neformen im Geiste der modernen Cultur in das Larenreich ewe wichtige Sanktion, fo daß man ohne allen Zweifel v«rau«s«gen
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Österreichs Staatsidee
Titel
Österreichs Staatsidee
Autor
Franz Palacký
Verlag
I. L. Kober Verlag
Ort
Prag
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.7 x 21.5 cm
Seiten
110
Kategorien
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