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Vorwort
Als man Mitte des 18. Jahrhunderts zur Erkenntnis gelangte, dass sich im
Archiv des Stiftes Klosterneuburg vill briefschafften befinden, die entweder
nicht woll leßlich oder sonsten also beschaffen, das selbige entweder gar hart
zu lessen oder man sich derhalben ganz nichts würdt bedienen khönen, wurde
ein Registrator eingestellt, dessen Aufgabe es war, alle und jede der gleichen
verhandenen importirliche alte übel geschribne brieff, sachen und notturfften
noch und noch ab[zu]schreiben und neben des alten auf[zu]beholten, damit
alles in guetten stand erholten werde.1 Die Herausforderungen, mit denen
dieser frühneuzeitliche Beamte konfrontiert war, sind jenen eines Editors
frühneuzeitlicher Verwaltungsquellen nicht unähnlich. Es geht im Kern
darum, ein Korpus an schwer zugänglichen Texten aufzubereiten und nutz-
bar zu machen. Die bei einer historisch-kritischen Edition anzuwenden-
den Kriterien sind letztlich stets ein Kompromiss zwischen verschiedenen,
teilweise divergierenden Ansprüchen, unter anderem zwischen einer mög-
lichst hohen Texttreue und einer effizienten Benutzbarkeit oder zwischen
der tunlichst vollständigen Auswahl des Materials und den zur Verfügung
stehenden Ressourcen.2 Ziel der vorliegenden Edition war es, alle über-
lieferten Instruktionen und Ordnungen für die Herrschaftsbeamten und
die Verwaltung der Stiftsherrschaft Klosterneuburg bis zur Aufhebung des
Untertänigkeitsverhältnisses im Jahr 1848 in allen Entstehungsstufen zu
edieren bzw. als Varianten im textkritischen Apparat auszuweisen.
Wie zahlreiche Editoren habe ich am Beginn des Projekts die Erfahrung
gemacht, dass das Projektmanagement bei Unternehmungen dieser Art vor
allem hinsichtlich der Zeitressourcen mit hohem Fehleinschätzungspoten-
tial behaftet ist. Die Arbeiten für die vorliegende Edition begannen im
Februar 2008 im Rahmen eines von Thomas Winkelbauer geleiteten und
von Anita Hipfinger und mir bearbeiteten Forschungsprojektes zur nieder-
österreichischen Herrschaftsverwaltung. Die zur Verfügung stehende Pro-
jektlaufzeit von drei Jahren reichte angesichts der dichten und komplexen
Überlieferung nicht aus, um das Manuskript fertigzustellen. Leider ließen
es die mit meinen folgenden Anstellungen verbundenen Verpflichtungen
sowie meine im Jahr 2014 vollendete Dissertation3 nur phasenweise zu,
am Manuskript weiterzuarbeiten. Erst meine jetzige Stelle als Universitäts-
1 Nr. 65, § 3.
2 Vgl. dazu die Überlegungen bei Lanzinner, Text 101–107; Wührer, Scheutz, Zu Diensten 209–
211.
3 Löffler, Verwaltung der Herrschaften und Güter.
INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Titel
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Untertitel
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Herausgeber
- Josef Löffler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 876
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848