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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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10 Tagebücher neulich war ich lange bey clementine mocenigo und fand sie zu meiner großen freude recht heiter und gut aussehend, wir sprachen sehr lange über Alles, was uns seit wir uns zuletzt gesehen begegnete, und ihr gesunder kla- rer verstand that mir wohl. nächster tage will ich einen Ausflug nach Pa- dua machen, um resi Pallavicini zu besuchen. ich sehe doch, daß ich mehr freunde auf der Welt habe, als ich dachte. felix Jablonowsky ist seit ein paar tagen hier, im Jahre 1835 waren wir um diese nämliche Zeit hier bey- sammen, seitdem sind 13 Jahre verflossen, wie wird es wieder nach 13 Jah- ren um uns aussehen?! neulich erhielt ich hier ein Paket mit Briefen etc., darunter wieder eine sendung von fritz deym, er verspricht mir energische schritte, von andern seiten her aber meldet man mir große muthlosigkeit im böhmischen lager, ich antwortete neulich, nur jetzt nicht den kopf verloren, denn meiner An- sicht nach sey der gegenwärtige Augenblick vorzüglich günstig. die italieni- schen Angelegenheiten, über deren Bedeutung ich erst hier klar geworden bin, vermehren die verlegenheiten der regierung unendlich und müssen uns daher indirecte in die hände arbeiten. hätten die leute Augen und oh- ren, so müßten ihnen die hiesigen vorgänge die Augen öffnen, sie müßten einsehen, welch ein unterschied zwischen unserer loyalen und wohlmei- nenden Bewegung und der hiesigen obwaltet, und als erstes resultat dieser einsicht müßten sie uns concessionen machen, denn alle Welt zum feinde und niemand zum freunde haben, bringt niemand rosen, am allerwenig- sten aber einer altersschwachen mumie wie unsere regierung. Aber weil ich diese leute kenne, so hoffe ich dennoch nichts. die verlegenheiten sind für sie noch nicht groß, noch nicht dringend genug, und die Pertinazität der dummheit wird hier wieder den rechten Augenblick, den letzten, verpassen. es drängt mich wieder nach Wien, um den letzten Akt dieses großen Pos- senspieles mit anzusehen, leider kann ich aber noch nicht an die heimkehr denken. da meine Antecédens hier ziemlich allgemein, wenn auch nur oberfläch- lich gekannt sind, so erregt meine Anwesenheit hier viel Aufsehen. da man mich aber viel mit Palfy etc. sieht, so supponirt man, ich sey von Wien hieher geschickt worden als eine Art von vice ficquelmont.1 An kolb habe ich gestern eine lange epistel geschrieben, um mich mit ihm zu verständigen, die Allgemeine Zeitung ist nämlich seit einiger Zeit, durch leichnams in der malteserkirche san giovanni und der herzurne in der marinekirche san Biagio erfolgte am 12.1.1848. 1 graf karl ludwig ficquelmont war ende August 1847 in besonderer mission zur unter- stützung des vizekönigs erzherzog rainer in der verwaltung lombardo-venetiens nach mailand entsandt worden.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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