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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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1520. Jänner 1848 wahrscheinlich nicht mehr lange ausbleiben werden, werden das Alles wie- der ins geleise bringen. deyms Brief an Pazmandy habe ich an doblhoff geschickt und ihm zu- gleich über die hiesigen Zustände in demselben sinne wie neulich an deym geschrieben. Zugleich habe ich einen Auszug aus demselben an lerchenfeld für gervinus und überhaupt zur möglichsten veröffentlichung geschickt. moering als meinen cabinetssekretär habe ich veranlaßt, aus Anlaß eines gerüchtes: als hätte die regierung vom kaiser von rußland 60 millionen entlehnt, sich über das verderbliche einer solchen maßregel auszusprechen, möge das gerücht nun gegründet seyn oder nicht, so kann dieses nie scha- den. von kolb habe ich noch keine Antwort, wiewohl ich aus der gestrigen Allgemeinen Zeitung entnehme, daß er meinen Brief erhalten hat, indem er ein paar Worte daraus zitirt. diese nacht sind hier Advokat manini und tommaseo verhaftet und dem criminalgerichte übergeben worden, vor ein paar tagen ist in Padua ein gleiches mit dem Advocaten calvi geschehen. [venedig] 20. Jänner gestern ist eine kaiserliche Proclamation erschienen, welche in sehr festen würdigen Worten abgefaßt ist, kein Wort von concessionen etc. enthält, son- dern bloß ganz kurz sagt, der kaiser habe immer die Wohlfahrt des lom- bardo venezianischen königreiches wie die aller seiner übrigen länder zu seinem angelegentlichsten geschäfte gemacht und werde es auch ferner ma- chen. er sey entschlossen, diese gegen alle Angriffe, woher sie auch kommen mögen, zu vertheidigen, und rechne hierbey auf den gesunden sinn der mehr- zahl der Bewohner sowie auf seine Armee, welche immer die stütze des thro- nes und das Bollwerk des staates gegen Anarchie und rebellion gewesen sey. damit sind nun des vicekönigs beyde hanswurtiaden complet désavouirt, und hätte der mann ehre im leibe, so würde er seiner Wege gehen, aber die jährlichen 500.000 fl gehen ihm freylich über Alles. doch erzählte mir gestern Abends der Polizeydirektor, daß damit zugleich ein Allerhöchstes cabinetsschreiben an die gouverneurs gekommen sey, welches in milderem tone abgefaßt sey und von concessionen spreche. ob nun dieses ebenfalls veröffentlicht werden wird, weiß ich nicht. die Polizey entwickelt nun seit ei- nigen tagen eine größere thätigkeit, und man bemerkt auch hier schon die guten früchte derselben. ich fürchte nur, der erzherzog wird wieder mittel finden, Alles zu paralysiren. eine andere sehr wichtige neuigkeit erzählte man sich gestern: eskeles soll Bankerott gemacht haben!1 das wäre nicht nur ein entsetzlicher schlag 1 das Wiener Bankhaus Arnstein & eskeles war tatsächlich zahlungsunfähig, es wurde je-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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