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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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32 Tagebücher der hofkriegsrathspraesident hardegg ist gestorben und wird heute be- graben, ein harter schlag für eynatten, der hofball, der an seinem todes- tage statthaben sollte, wurde verschoben, bey hofe gibt man übrigens schon wiederholt den Wirrwarr, und der zukünftige thronfolger spielt den fritz hurlebusch!!1 – – [Wien] 28. februar es geht immer schlechter. heute standen die 5 % zu 91,2 wieviel davon wirk- liches mißtrauen, wieviel bloße manœuvre von sina, eskeles und rothschild ist, ist schwer zu wissen, denn diese letztern wollen den rest des vorjähri- gen Anlehens rückgängig machen, wovon sie noch 30 millionen (80 millionen war das totale) einzuzahlen hätten, und wirklich haben sie nun ihren Zweck erreicht, denn 93 war das damals stipulirte minimum. über die russische Anleihe ist nichts gewisses zu erfahren. kübeck, rothschild und metternich läugnen sie ganz ab, während man aus sehr guten Quellen das gegentheil hört, und es eine thatsache ist, daß regierungsrath fraenzel deßhalb nach Petersburg geschickt wurde und noch dort ist, wie sich die regierung nun einstweilen behilft, weiß niemand. die meisten glauben, daß der tilgungs- fond gesprengt wurde, andere zweifeln an der reinheit der Bank, ein pani- scher schrecken ist überall, in grätz und Prag wie hier, und es ist keine Aus- sicht, daß es besser werde, da nun erst noch die im Auslande befindlichen österreichischen staatspapiere hereinströmen werden. in Prag hat es schon einen sturm auf die sparkassen gegeben, und überall fließen Banknoten mehr als sonst zur einwechslung ein, wobey die Bank schon mehrmals ver- legenheit gezeigt hat. handel und fabriken stocken, alle tuch- Wollwaaren etc. werden aus italien retour gesendet und die Wechsel protestirt, alle ma- gazine liegen voll, und die Brünner fabriken sollen in sehr übler lage seyn. neulich machten sina und rothschild eine rundreise bey unsren sämmt- lichen machthabern, um zu remonstriren, zu solicitiren und zu urgiren, sie sollen aber sehr entmuthigt nachhause gekommen seyn. Aus Böhmen höre ich nur von allgemeiner unzufriedenheit und gährung, von großen erwartungen vom nächsten landtage und von dem übeln ein- drucke, welchen rudolf stadion bereits daselbst gemacht hat. Aus gratz schreiben mir die leute desparate Briefe, ihnen brennt der kopf, ohne daß sie noch wissen, wo sie anfangen sollen. Adolf mandell3 war hier und bey 1 Andrian spielt hier auf August v. kotzebues Posse „der Wirrwarr oder der muthwillige“ an, eine bekannte figur darin ist der fritz hurlebusch. 2 gemeint ist die notierung der österreichischen staatsanleihen an der Wiener Börse. 3 Wohl freiherr rudolf mandell, Bruder des mehrfach erwähnten steirischen gutsbesitzers karl mandell. ein Adolf mandell ist in den einschlägigen genealogien nicht feststellbar.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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